Publikationen der Otto Brenner Stiftung
Achtung: Aufgrund des Wechsels in der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung und damit einhergehender Neuorientierungen und Restrukturierungen der Stiftungsarbeit werden zurzeit keine neuen Projekte angenommen – wir bitten daher von Einreichungen abzusehen. Wir werden an dieser Stelle und auf unseren üblichen Kommunikationskanälen (Newsletter, Instagram, BlueSky, Mastodon, LinkedIn & Facebook) bekannt geben, wenn wieder neue Forschungsvorhaben eingereicht werden können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
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Unboxing YouTube
Im Netzwerk der Profis und Profiteure
Informationsseite zum Arbeitsheft 98
Die sozialen Medien haben die Welt verändert und die politische Kommunikation umgewälzt. Fake News, Halbwahrheiten, Hetze und Verschwörungstheorien, die über die sozialen Medien abgefeuert werden, haben es politisch extremen Kräften weltweit erleichtert, Gesellschaften tief zu spalten. Twitter, Facebook und YouTube haben aber auch den Trend zur inhaltlichen Verkürzung und dramaturgischen Zuspitzung stark beschleunigt. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass diese Medien für Jugendliche und Kinder zur primären Quelle für Informationen, Unterhaltung und Zeitvertreib geworden sind. Doch was wird dort eigentlich „gesendet“, welche Botschaften werden vermittelt?
Unsere OBS-Studie über YouTube geht diesen Fragen nach, klärt aber auch grundsätzlich über die Funktionsweise der beliebten Videoplattform auf. So zeigt sie etwa, dass die populärsten Videomacher, die so genannten Influencer, oft überwunden geglaubte Geschlechter-Stereotypen propagieren und von professionellen Agenturen gemanagt werden – mit dem Ziel, möglichst hohe Werbeeinnahmen zu generieren. YouTube, das zeigt der historische Überblick, ist schon lange nicht mehr das demokratische Mitmach-Amateurportal, als das es sich gerne präsentiert, sondern ein profitorientiertes (Werbe)Unternehmen. Passend dazu weist die Studie nach, dass die meisten deutschen Top-100-Influencer neben trivialer Unterhaltung einen platten Konsumismus predigen. Viele Kinder und Jugendliche halten die dort gezeigte, oft nicht gekennzeichnete Werbung inzwischen für „normal“, zudem stehen Kinder als „Mini-Influencer“ verstärkt selbst vor der Kamera. Welche Schlüsse müssen daraus für den Umgang mit und die Regulierung von YouTube gezogen werden? Und wie sind die Versuche der Öffentlich-Rechtlichen zu bewerten, mit dem Projekt „funk“ die YouTube-affine junge Zielgruppe auch zukünftig noch zu erreichen? Auf diese und weitere Fragen gibt die Studie erste Antworten.
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