Arbeitsdruck – Anpassung – Ausstieg
Wie Journalist*innen die Transformation der Medien erleben
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2022
OBS-Arbeitspapier 55
Autoren: Burkhard Schmidt, Rainer Nübel, Simon Mack, Daniel Rölle
Vom Ukraine-Krieg über die hohe Inflation bis hin zu globalen Ungerechtigkeiten – fast alles, was wir über drängende Themen unserer Zeit wissen, erfahren wir über Massenmedien. Aber kaum ein zweiter Bereich scheint vom Megatrend der Transformation so stark getroffen zu sein wie die Medienbranche und ihre Beschäftigten. Zu fragen ist, welche Auswirkungen die Transformation der Medien auf die Journalist*innen selbst hat – als berufliche Profis und als dahinter stehende Menschen?
Die interdisziplinäre Pilot-Studie verbindet einen arbeits- und organisationspsychologischen Forschungsansatz mit medienwissenschaftlicher und -praktischer Perspektive. Digitaler Wandel, ökonomische Krise und Vertrauensverlust, so ein zentraler Befund, bedingen einen noch größeren Stress eines sowieso schon durch hohe Beanspruchung gekennzeichneten Berufslebens. Bei vielen Medienschaffenden, vor allem jüngeren, besteht zudem Sorge um die Jobsicherheit. Die Studie analysiert die aktuelle Lage, identifiziert Handlungsdruck und entwickelt Lösungsmöglichkeiten.
Informationen zum Arbeitspapier 55
- OBS-Pressemitteilung: "Mediale Transformation führt zu einem Bedeutungsverlust des Journalismus
und verschärft gesundheitliche Lage der Journalist*innen"
[PDF] [OBS-Presseportal] - Kurzfassung des Arbeitspapiers 55 "Arbeitsdruck – Anpassung – Ausstieg" [PDF]
Beiträge mit und von den Autoren
"Transformation: Medienarbeitgeber in der Pflicht", djv.de, 21.07.2022
"Der Journalistenberuf ist ungesund", www.mdr.de, René Martens, 21.07.2022
"Journalisten unter Druck: Lieber ein anderer Job?", www.faz.net, epd/F.A.Z., 21.07.2022
"Studie zeichnet düsteres Bild der Selbstwahrnehmung von Journalisten", www.meedia.de, 22.07.2022
"Bis wohin ist es noch Qualitätsjournalismus?", www.mdr.de, Ralf Heimann, 22.07.2022
"Von wegen Traumberuf Journalist:in", radiothek.orf.at, Punkt eins, 4.8.2022
"Burn-Out im Journalismus - Der Flächenbrand", www.journalist.de, Sonja Peteranderl, 11.10.2023
quoted. der medienpodcast: Nadia Zaboura und Nils Minkmar im Gespräch mit Autor Rainer Nübel
DLF-Sendung @mediasres: Was Medienschaffende belastet – Rainer Nübel im Interview mit Brigitte Baetz
Arbeitspapier 55 online lesen
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Karikatur zum Thema des Arbeitspapiers
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- Weitere Karikaturen von Gerhard Mester
Informationen zu den Autoren
Burkhardt Schmidt
Dr. Burkhardt Schmidt ist Professor für Wirtschafts-, Arbeits- und Organisationspsychologie, Studiengangsleiter Psychologie sowie der Präsident der Hochschule Fresenius Heidelberg. Nach wissenschaftlichen Leitungsfunktionen an der TU Dortmund, der Universität Heidelberg und einem Auslandsaufenthalt an der Universität Amsterdam forscht und lehrt Prof. Schmidt im Bereich der psychologischen Gesundheit in der Arbeitswelt im Kontext von betrieblichem Gesundheitsmanagement mit zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich von Führung und Gesundheit, Arbeitsstress sowie Chancen und Risiken durch die digitale Transformation für die Arbeitswelt („New Work“). In diesem Kontext arbeitet Prof. Schmidt sowohl mit Universitäten als auch Unternehmen zusammen um wissenschaftlich fundierte Lösungen zu entwickeln, die das Arbeitsleben aus Sicht aller Beteiligten verbessern können. Im Bereich der Medienpsychologie lehrt er die psychologischen Zusammenhänge zwischen individuellem Verhalten und Mediennutzung /-exposition.
E-Mail: burkhard.schmidt(at)hs-fresenius.de
Telefon: +49 6221/644217
Rainer Nübel
Dr. Rainer Nübel ist Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement sowie Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Hochschule Fresenius Heidelberg. Zuvor war er viele Jahre als Journalist tätig, zunächst als Lokalredakteur bei der Nürtinger Zeitung, danach bei den Stuttgarter Nachrichten, unter anderem als Leiter des Reportage- und Rechercheteams. Von 2000 bis 2019 arbeitete er als freier Journalist für den stern und als Dozent an verschiedenen Hochschulen und Universitäten. Nübel ist Autor, Co-Autor und Mitherausgeber diverser Sachbücher. Im März 2022 veröffentlichte er zusammen mit seiner Heidelberger Kollegin Susanne Doppler das Buch „Storyporting. Wie aus Storytelling und Reporting eine konstruktive Kommunikationsform entsteht“. Seit 2009 setzt er sein ehrenamtliches Projekt „Lernen als Recherche“ an baden-württembergischen Schulen um.
Simon Mack
Dr. rer. nat. Simon Mack ist approbierter Psychologischer Psychotherapeut und Professor für Klinische Psychologie und Coaching an der Hochschule Fresenius Heidelberg. Er lehrt in den Studiengängen Psychologie und Wirtschaftspsychologie. Als Autor zahlreicher Fachpublikationen im Bereich Public Mental Health und Klinische Psychologie erforscht er aktuell in seinem Forschungsschwerpunkt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt“ potentielle Auswirkungen der Transformation der Arbeitswelt auf psychische Gesundheits- und Resilienzfaktoren bei Berufstätigen sowie Aspekten gesellschaftlicher Teilhabe. Praktische Anwendung findet seine Forschungsarbeit im Kontext von Fort- und Weiterbildung, Führungskräftecoachings und der Leitung von Gruppenprogrammen zum Umgang mit Arbeitsstress.
Daniel Rölle
Dr. habil. Daniel Rölle ist Professor für Forschungsmethoden und Statistik und ist Studiengangsleiter im Fach Wirtschaftspsychologie (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius Heidelberg. Zuvor vertrat er Professuren für Verwaltungswissenschaften, Politikwissenschaft und Soziologie der Organisation an den Universitäten Konstanz und Speyer. Seine Forschungsinteressen umfassen unter anderem auch die Medienwirkungsforschung und das Verhältnis Bürger:innen, Verwaltung, Politik und Medien.
Katrin Klocke hat als studentische Hilfskraft das Forschungsprojekt „Was machen Medien mit den Macher:innen“? von Beginn an in besonderem Maße unterstützt. Sie studiert im fünften Semester Psychologie (B.Sc.) an der Hochschule Fresenius in Heidelberg.