Schlecht beraten?
Die wirtschaftspolitischen Beratungsgremien der Bundesregierung in der Kritik
Erscheinungsdatum: 12. März 2024
OBS-Arbeitspapier 65
Autoren: Dieter Plehwe, Moritz Neujeffski, Jürgen Nordmann
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Das Arbeitspapier 65 untersucht erstmals die Zusammensetzung der wirtschafts- und finanzpolitischen Beratungsgremien der Bundesregierungen. Im Zentrum steht die Erhebung institutioneller Hintergründe sowie demographischer Merkmale aller 148 Mitglieder des Sachverständigenrates und der wissenschaftlichen Beiräte des Finanz- und Wirtschaftsministeriums im Zeitraum von 1982–2022.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Gremien seit Jahren von einer hohen personellen Kontinuität und einer damit einhergehenden geringen Perspektivenvielfalt geprägt sind. Kritische Stimmen gegen Sozialstaatsabbau, Privatisierung und Deregulierung bleiben in den Beratungsgremien eine Minderheit. Die personelle Zusammensetzung zeigt über die Jahre einen konstant hohen Anteil an männlichen Mitgliedern, Frauen sind unterrepräsentiert.
Die Wissenschaftler Dieter Plehwe, Moritz Neujeffski, Jürgen Nordmann zeigen auf, dass es eine Modernisierung der Zusammensetzung braucht, um einen wirtschaftswissenschaftlichen und -politischen Pluralismus in den Beratungsgremien der Bundesregierung zu etablieren.
Informationen zum Arbeitspapier 65
- OBS-Pressemitteilung: Meinungsvielfalt kommt in der wirtschaftspolitischen Beratung der Bundesregierung zu kurz [PDF] [OBS-Presseportal]
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Die Autoren
Dieter Plehwe
Dr. habil. Dieter Plehwe arbeitet als Wissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Er ist Privatdozent für Politikwissenschaft an der Universität Kassel und Senior Global Horizons Fellow am Swedish Collegium for Advanced Study (2023/2024). Seine Forschungsschwerpunkte sind internationale und vergleichende politische Ökonomie, Neoliberalismus und Zivilgesellschaft.
Moritz Neujeffski
Moritz Neujeffski ist Sozialwissenschaftler und Doktorand an der Universität Tübingen und hat zuletzt an der Entstehung eines europäischen, progressiven Think Tank Netzwerkes mitgewirkt. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin und forschte dort zu Fragen der regionalen Ungleichheit sowie zur Rolle konservativer Denkfabriken im Politikprozess.
Jürgen Nordmann
Jürgen Nordmann ist Sozialwissenschaftler und freier Journalist.