Publikationen der Otto Brenner Stiftung
Achtung: Aufgrund des Wechsels in der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung und damit einhergehender Neuorientierungen und Restrukturierungen der Stiftungsarbeit werden zurzeit keine neuen Projekte angenommen – wir bitten daher von Einreichungen abzusehen. Wir werden an dieser Stelle und auf unseren üblichen Kommunikationskanälen (Newsletter, Instagram, BlueSky, Mastodon, LinkedIn & Facebook) bekannt geben, wenn wieder neue Forschungsvorhaben eingereicht werden können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
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"Wir sind das Publikum!"
Autoritätsverlust der Medien und Zwang zum Dialog
Kritik an "einseitiger" Parteinahme oder "inszenierter" Berichterstattung ist weit verbreitet und wird zum Teil mit drastischen Mitteln geäußert. Mit Internet und Web 2.0 stehen dem Publikum die Instrumente zur Verfügung, um sich aus seiner passiven Rolle gegenüber den klassischen Medien zu befreien. Was früher vor dem Fernseher oder am Stammtisch geäußert wurde, findet heute umgehend seinen Weg in Blogs, in die sozialen Medien und in die digitalen Kommentarspalten - oft sehr zum Missfallen der Medienmacher. Das "alte“ Verhältnis zwischen Medien und Publikum ist passé; das neue Verhältnis kann als gestört beschrieben werden.
Das ist die Ausgangslage der Studie von Fritz Wolf. Der Anspruch des Autors ist es, die Ursachen dieser Beziehungskrise zwischen Publikum und Medien zu ergründen und Auswege zu skizzieren. Wolf knüpft damit an seine im Frühjahr 2013 von der Otto Brenner Stiftung veröffentlichte Studie "Im öffentlichen Auftrag" an. Auch in der aktuellen Untersuchung steht wieder das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Mittelpunkt. Das ist kein Zufall, schließlich werden ARD und ZDF über eine Haushaltsgebühr finanziert und stehen in einer besonderen Verantwortung, Hörer und Zuschauer auch als Bürger ernst zu nehmen.
Im Ergebnis kommt die Studie zu dem Schluss, dass die neue Rolle des Publikums gegenüber den Medien – so schwierig ihr Verhältnis momentan sein mag – Chancen demokratischer Partizipation bietet. Dafür sei es notwendig, dass die Medienmacher ihre Abwehrhaltung überwinden und Formen und Räume zur Beteiligung und Programmkritik schaffen. Hier sieht der Autor auch die Politik in der Pflicht, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Auf der anderen Seite sei es Aufgabe des Publikums, dafür zu sorgen, dass Hate-Speech und "Lügenpresse"-Beschimpfungen im medialen Dialog keinen zu großen Raum einnehmen.
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