Publikationen der Otto Brenner Stiftung
Achtung: Aufgrund des Wechsels in der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung und damit einhergehender Neuorientierungen und Restrukturierungen der Stiftungsarbeit werden zurzeit keine neuen Projekte angenommen – wir bitten daher von Einreichungen abzusehen. Wir werden an dieser Stelle und auf unseren üblichen Kommunikationskanälen (Newsletter, Instagram, BlueSky, Mastodon, LinkedIn & Facebook) bekannt geben, wenn wieder neue Forschungsvorhaben eingereicht werden können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Alle Publikationen der Otto Brenner Stiftung sind kostenfrei herunterladbar und können - wenn noch lieferbar - kostenfrei bestellt werden. Um dieses Angebot auch weiterhin aufrecht zu erhalten, freut sich die Otto Brenner Stiftung über Ihre Spende!
Framing in der Wirtschaftsberichterstattung
Der EU-Italien-Streit 2018 und die Verhandlungen über Corona-Hilfen 2020 im Vergleich
Victoria Teschendorf und Kim Otto haben verglichen, wie in deutschen Medien über den „Haushaltsstreit“ zwischen EU-Kommission und Italien 2018 und die Verhandlungen über die Corona-Hilfen 2020 berichtet wurde – und welche Rolle ökonomische Paradigmen wie „Neoklassik“ und „Keynesianismus“ dabei spielen.
Mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse zeichnen sie einen Sinneswandel nach: 2018 dominierte ein neoklassischer Blick in 95 Prozent der Artikel, eine höhere Staatsverschuldung zur Lösung ökonomischer und sozialer Probleme wurde strikt abgelehnt. Während der EU-weiten Verhandlungen zur Gestaltung der Corona-Hilfsmaßnahmen 2020 überwogen hingegen keynesianische Problemdefinitionen (74 Prozent der Artikel), die erleichterte Schuldenaufnahmemöglichkeiten für Staaten guthießen. Die Wissenschaftler*innen empfehlen Medien daher, bewusster auf eine paradigmatisch plurale Wirtschaftsberichterstattung zu setzen, um diese von der politischen Konjunktur ökonomischer Paradigmen unabhängiger zu machen.