Medienmäzen Google

Wie der Datenkonzern den Journalismus umgarnt

Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2020
OBS-Arbeitsheft 103
Autoren: Ingo Dachwitz und Alexander Fanta

Deutsche Version

Leider ist die Printversion der Studie vergriffen! Sie steht aber weiterhin als Download zur Verfügung!

English Version

Der Internet-Riese Google hat seit 2013 mehr als 200 Mio. Euro in den europäischen Journalismus gesteckt, der Löwenanteil ging nach Deutschland. Neben technologischen Entwicklungen werden auch Rechercheprojekte gefördert, Journalismus-Kongresse organisiert und Ausbildungsaufenthalte junger JournalistInnen finanziert. Warum macht Google das? Ingo Dachwitz und Alexander Fanta, zwei engagierte Wissenschaftler und profilierte Datenjournalisten, beschreiben die Facetten eines komplexen „Ökosystems“ von Medienverlagen, Redaktionen und Datenkonzernen, werten aktuelle Daten über die finanziellen Zuwendungen aus und befragen AkteurInnen beider Seiten zu dieser ungewöhnlichen Zusammenarbeit. Die Studie, von der OBS und dem DGB auf den Weg gebracht, zeigt, wie Google die Medien umgarnt – und lädt zugleich ein zu einer Debatte über öffentliche Innovationsförderung für den Medienbereich.

Informationen zum OBS-Arbeitsheft 103

  • OBS-Pressemitteilung: "Neue DGB/OBS-Studie: Medienmäzen Google. Wie der Datenkonzern den Journalismus umgarnt" [PDF] [OBS-Presseportal]

Beiträge der Autoren

Beiträge mit den Autoren

Online-Studienpräsentation:
"Medienmäzen Google“ im Presseclub Concordia
7. Oktober 2020, 9:30 Uhr

Online-Studienpräsentation:
NPA101 Ingo Dachwitz & Alexander Fanta: Medienmäzen Google
8. Januar 2021 

Arbeitsheft 103 online lesen

Read the study online

Zusammenfassungen der Studie DE/ENG

Executive Summary der Autoren

Autoren-Zusammenfassung des Arbeitspapiers 43

Die Studie analysiert, wie und warum Google seit 2013 mehr als 200 Millionen Euro an europäische Medien verschenkt hat und welche Auswirkungen die Zuwendungen des Datenkonzerns auf die Unabhängigkeit der deutschen Medienlandschaft haben. Ausgangspunkt der Forschung ist das medienpolitische Spannungsfeld zwischen Google und den Verlagen: Während der Konzern die Forderung vehement ablehnt, die Presse an seinen Werbeeinnahmen zu beteiligen, lässt er der Branche vielfältige Unterstützungsmaßnahmen zukommen: von der Finanzierung von Innovationsprojekten über das Sponsoring von Branchenevents bis zum Angebot kostenloser Trainings und Fellowships. Die Studie dokumentiert, wie Googles Fördermillionen ein Ungleichgewicht in der Branche schaffen und wie die Zuwendungen die politischen Beziehungen zwischen dem Riesen aus dem Silicon Valley und den deutschen Medienhäusern verändern. Dabei identifiziert sie Herausforderungen für die verlegerische und journalistische Unabhängigkeit der Medien sowie strukturelle Probleme bei der Finanzierung von Medieninnovationen.

Die Ergebnisse basieren auf einer Datenanalyse der mehr als 140 Millionen Euro, die Google im Rahmen der Digital News Initiative (DNI) zwischen 2015 und 2019 an 645 Innovationsprojekte europäischer Verlage ausgeschüttet hat und auf 25 anonymisierten Interviews mit ManageInnen und DigitaljournalistInnen deutscher Nachrichtenmedien wie Der Spiegel, Zeit Online und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Ergänzt wird die Untersuchung durch eine Umfrage unter einigen deutschen Medien zur Nutzung von Google-Produkten sowie einem Interview mit den Schlüsselfiguren in Googles europäischer Nachrichteninitiative.

Ergebnisse im Überblick:

  • Durch eine Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte von Googles Förderprogrammen lässt sich eindeutig zeigen, dass sie als Reaktion auf den immer stärker werden medienpolitischen Druck der Verlage in den 2010er Jahren entstanden sind. Googles erster Medien-Fonds entstand in Frankreich und sollte dort eine Debatte um die Beteiligung der Verlage an Googles Werbeeinnahmen beenden. Auf dieses 60 Millionen Euro Programm folgte die Digital News Initiative, deren Fonds 140 Millionen Euro in ganz Europa ausgeschüttet hat. Die befragten MedienvertreterInnen beschreiben Googles Initiativen fast einhellig als PR-Maßnahme, die das Ziel hat, das zerrütte Verhältnis mit den Medien zu kitten und eine Regulierung abzuwenden.
  • Die Datenanalyse des DNI-Fonds zeigt, dass Googles Millionen in Deutschland und Europa nicht gleichmäßig verteilt wurden, sondern ein Ungleichgewicht anhand vorherrschender ökonomischer Strukturen schaffen. So ist der Großteil der Mittel in westeuropäische Länder mit ihren umsatzstarken Medienbranchen geflossen. Auf Platz eins der Empfängerländer liegt mit 21,5 Millionen Euro Deutschland. Es folgen Frankreich (schätzungsweise 19,5 Millionen Euro) und das Vereinigte Königreich (schätzungsweise knapp 15 Millionen Euro). Als einziges Land aus der Region Zentral- und Osteuropa hat es Polen in die Top 10 geschafft.
  • Das Feld der EmpfängerInnen wird zudem von etablierten, kommerziellen Medien dominiert. Während nur etwa fünf Prozent der DNI-Mittel an nichtprofitorientierte Medien flossen (etwa 6,5 Millionen Euro), gingen knapp 75 Prozent an kommerzielle Medien (gut 100 Millionen Euro).
  • Dem Innovationsnarrativ zum Trotz ist die News Initiative kein Konjunkturprogramm für journalistische Startups. 54 Prozent der geförderten Organisationen sind älter als 20 Jahre. Sie erhielten den Großteil der Mittel, während Organisationen, die nach 2010 gegründet wurden, überwiegend kleine Förderungen bis maximal 50.000 € erhielten.
  • Die Detailanalyse für Deutschland zeigt zudem, dass nicht nur publizistische Neugründungen und Not-for-Profit-Medien, sondern auch Regionalverlage unterrepräsentiert sind. Nur vier der 28 hierzulande geförderten Großprojekte mit einem Volumen von bis zu einer Million Euro gehören zu Regionalverlagen. Die Liste der Top-Empfänger-Medien wird angeführt von der Wirtschafts-
    Woche, der Deutschen Welle und dem Handelsblatt, die jeweils bis zu zwei Millionen Euro von Google erhalten haben könnten.
  • Als ein zentrales Problem identifiziert die Studie die Intransparenz der Förderungen durch Google. Der Konzern gibt nur eine Größenordnung in Form grober Förderkategorien an. Einige Medien informierten proaktiv über die genaue Höhe der Zuwendungen, die Mehrzahl verweigerte dies jedoch selbst auf Nachfrage. Von den zehn größten ProfiteurInnen in Deutschland ging allein Der Spiegel vollkommen transparent mit den Geldflüssen um.
  • Während der Großteil der Gelder von Google in Projekte der Verlage fließt, finanziert das Unternehmen auch Branchen-Veranstaltungen und veranstaltet eigene Konferenzen für Medienleute. Google finanziert außerdem Stipendien und Schulungen für Journalisten und Entwickler von Nachrichtenredaktionen. Allein in Deutschland sponserte das Unternehmen 50 Fellowships. Die Studie zeigt hier, wie Google durch sein Sponsoring selbst zur Plattform für den Austausch der Branche wird und Nachwuchstalenten den Karrierestart ermöglicht. Google erhält damit nicht nur “einen Platz am Tisch” bei Branchendiskussionen., wie es ein Befragter ausdrückt, sondern prägt eine Generation angehender Medienleute.
  • Die befragten MedienvertreterInnen betonten, dass ihnen kein Fall bekannt ist, in dem Google versucht hat, über die News Initiative direkten Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. Google selbst hebt hervor, dass die Mittelvergabe strikt von anderen Bereichen des Konzerns getrennt sei und eine überwiegend mit externen Mitgliedern besetzte Jury über die Förderungen entschied. Mehrere der befragten JournalistInnen äußerten dennoch Sorge, dass die Förderungen durch Google und die Nähe zum Konzern zu „Beißhemmungen“ und „Selbstzensur“ bei JournalistInnen führen könne. Dies gilt insbesondere bei hohen oder wiederholten Förderungen, sodass insbesondere eine weitere Normalisierung von Google als Sponsor kritisch gesehen wird.
  • Als besondere Herausforderung identifiziert die Studie, dass die klassische Trennung zwischen Redaktion und Verlag im Kontext von Technologie-Entwicklungsprojekten durchlässiger wird: Wer Innovationen für den Journalismus entwickeln will, muss Redaktionen beteiligen. In einem Fall waren JournalistInnen, die über Google berichten, sogar federführend für ein von Google finanziertes Projekt zuständig.
  • Die im Rahmen der Studie geführten Interviews machen deutlich, dass Googles Förderungen eine dringende Finanzierungslücke für Technologieentwicklung im Journalismus füllen. Vielfach betonen Verlagsverantwortliche, dass die DNI-Mittel Voraussetzung für das Zustandekommen ihrer Innovationsprojekte waren. Ein*e MedienmanagerIn bescheinigt Googles Initiative einen „Aufholcharakter“, den die Medien dringend benötigt hätten. Ein*e JournalistIn beschreibt sie als „Entwicklungshilfe“.
  • Erschwerend kommt eine wachsende technische Abhängigkeit hinzu, die durch die Umfrage zur Nutzung der Google-Produkte bei deutschen Medien illustriert wird. In den Interviews zeigten mehrere Manager jedoch eine gewisse Skepsis gegenüber neuen Produkten wie "Subscribe with Google". Mehrere Gesprächspartner beschrieben die Beziehung zu Google als eine mit einem "Frienemy" - halb Freund, halb Feind.
  • Der Schwerpunkt der Studie liegt auf der Digital News Initiative (DNI), die auf die europäischen Medien ausgerichtet war und 2019 auslief, aber sie enthält auch Beobachtungen zur globalen Google News Initiative (GNI), die inzwischen Googles reine Europa-Initiative abgelöst hat. Zwar verfügt die GNI nach wie vor über ein begrenztes Budget, um im Rahmen der „Innovation Challenges“ Innovationsprojekte in Medienunternehmen zu finanzieren, doch die Förderung ist hier deutlich stärker als zuvor auf eine Verzahnung mit Google-Diensten ausgerichtet. Nach der Datenerhebung für die Mitte 2020 abgeschlossene Studie kündigte Google zudem einen Milliardenfonds an, der Verleger dafür bezahlen soll, dass sie ihre Nachrichteninhalte für ein neues Produkt, Google News Showcase, lizenzieren.

Zitate der Autoren:
 

  • "Unsere Studie zeigt, dass Google seine Gaben genutzt hat, um die europäischen Verleger zu besänftigen, die lange Zeit die schärfsten politischen Gegner des digitalen Riesen waren. Googles Medienfinanzierung ist weit davon entfernt, philanthropisch zu sein - sie ähnelt einem Trostpreis für einen unterlegenen Rivalen."
  • „Der Pressekodex verlangt von Medien, dass sie bereits den Anschein einer Einflussnahme durch Geschenke verhindern. In Anbetracht der Vertrauenskrise der Medien erweisen die Verlage ihren JournalistInnen einen Bärendienst, wenn sie sich weigern, die genauen Summen der Google-Zuwendungen zu veröffentlichen. Absolute Transparenz ist die Mindestanforderung, um dem Eindruck unlauterer Geschenke vorzubeugen.“
  • “Wir haben zwar keine Anzeichen dafür gefunden, dass Google im Rahmen der News Initiative Einfluss auf die Berichterstattung nehmen will, für das Image des Datenkonzerns zahlt sie sich dennoch aus. Wenn befragte JournalistInnen vor Selbstzensur und Beißhemmungen warnen, müssen die Alarmglocken der vierten Gewalt schrillen.“
  • “Unsere Studie zeigt auch die Schwäche der deutschen Nachrichtenbranche bei Innovationen. Ohne die Millionen des Datenkonzerns wären viele Technologieprojekte nicht zustande gekommen, erzählen unsere Interviewpartner. Google ist mit seiner News Initiative also in eine Lücke vorgestoßen, die die Verlage offengelassen haben. Im öffentlichen Interesse wäre es, diese mit Förderungen zu füllen, die auch öffentlich kontrolliert werden.“
  • „Die Medien müssen darauf achten, sich nicht zu stark von Googles Diensten und Produkten abhängig zu machen. Neben der finanziellen Entwicklungshilfe arbeitet der Konzern daran, eine Art Betriebssystem für den digitalen Journalismus zu werden.“
  • “Die Finanzierung von Konferenzen und Stipendien hat Google in den Lebenslauf von mehr als einem aufstrebenden Journalisten und Medieninnovator geschrieben. Dies hat dazu beigetragen, ein positives Bild des Unternehmens als Freund von Journalisten zu zeichnen, aber die engen Beziehungen zwischen Google und der Branche können dazu beitragen, dem Journalismus die Bissigkeit zu nehmen, der Google in so brisanten Fragen wie Datenschutz, protestierenden Mitarbeitern oder Verbindungen zum US-Geheimdienst und Militär untersucht.”
  • “Unsere Forschungsmotivation entstammt unserer eigenen Erfahrung als Journalisten: Google ist eines der mächtigsten Unternehmen der Welt und Gegenstand zahlreicher Recherchen. Und doch begegnet uns der Konzern auf jedem Branchen-Event als Sponsor und viele KollegInnen fühlen angesichts der Förderungen ein Unbehagen.“ Ko-Autor Alexander Fanta ergänzt: „Ich war 2017 selbst als Google-finanzierter Fellow am Reuters Institute der Universität Oxford zu Gast. Die Frage ‚Warum machen die das eigentlich‘, wurde zum Startpunkt der Forschung mit meinem Kollegen Ingo Dachwitz.”

Über die Autoren und die Veröffentlichung:

Die Studie wurde durchgeführt und verfasst von Ingo Dachwitz und Alexander Fanta. Sie arbeiten als Journalisten bei netzpolitik.org, wo sie 2018 eine erste Recherche zu Googles Unterstützungsinitiative für die Medienbranche veröffentlicht haben. Die Studie “Medienmäzen Google” erscheint am 26. Oktober 2020 als Arbeitsheft 103 der Otto Brenner Stiftung. Finanziert wurde die Forschung von der Otto Brenner Stiftung gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund.

Authors Executive Summary

The study describes how Google has funnelled more than 200 million euro in cash gifts to European media since 2013, while at the same time the company has resisted political efforts in Europe to force it to share advertising revenue with ailing publishing houses. Google’s first fund was created in France in 2013 to appease publishers calling for a “Google tax” on digital advertising. This provided a template for the future, as the study’s analysis of the origins of the Google News Initiative shows. The study describes how Google’s attention and gifts have transformed the relationship between the Silicon Valley company and German publishing houses. Findings are based on anonymised interviews with 25 German media executives and journalists covering digital media, a data analysis of 645 projects funded by Google’s Digital News Initiative (DNI) in Europe between 2015 and 2019, as well as a survey on the use of Google tools among German media houses. The research is flanked by an interview with two key figures in Google’s European news division and supported by an in-depth analysis of source material on origins of Google’s journalism initiative.

What the study has found out:

  • Of Google’s giving to media between 2015 and 2019, the bulk of the money went to long-established Western European publishers. Commercial publishing businesses account for 70 percent of Google’s funding within the Digital News Initiative. Only 9 percent of funding went to non-profit and public service media companies, with other funds going to research institutions, individuals and non-journalistic media start-ups. The median founding date of funded organisations is 1996, which shows Google’s funding favours incumbent companies. (The company says funding decisions are made by experts and industry leaders on the board of its News Initiative, but it hand-picks who sits on that board.) While Google is not transparent about funding figures for media, the study is able to drawn on a data gathered from publishers and publicly available information.
  • Interviews with publishing executives show that while most of them were sceptical of Google’s motives and several interviewees described the company’s funding as a PR exercise, the money was often spent on key innovation projects within publishing houses. “Well, we wouldn’t have done it otherwise, because we simply can’t afford it”, one manager told the authors.
  • While most of Google’s money goes towards projects for publishing companies, the company also funds events such as the Global Investigative Journalism Conference and hosts its own conferences as part of the Google News Initiative, as well an exclusive annual event, the Google Newsgeist summit. Google also funds fellowships and trainings for journalist and newsroom developers. Interviewees said that the funding for events and fellowships is a form of community-building by Google. While they said it has helped to create space for debate with Google, some stress that it has ‘brought Google to the table’ at debates even within German publishing. While several managers and journalists describe the company as a more reliable and constructive interlocutor than Facebook, several interviewees showed notable reluctance around calling Google a ‘partner’, a term the company uses for publishers.
  • A non-representative survey among 22 German publishers as part of the study shows a growing reliance on Google tools for the distribution and creation of content as well as for monetization. For instance, 18 in 22 publishers said they rely on Google services such as Analytics, Tag Manager and Search Console to measure and control the distribution on content, while 15 says they use Google AdSense or AdX to generate advertising revenue. However, in the interviews several managers showed a certain degree of scepticism around new products such as Subscribe with Google. “We try not to do anything where we become the product of someone else”, an interviewee said. Several interlocutors described the relationship with Google as one with a “frenemy” - half friend, half competitor.
  • Both managers and journalists interviewed for the study stressed there have been no attempts at influencing editorial decisions by Google or its intermediaries, but several journalists talked of a fear of self-censorship amid the growing cooperation with Google. One interlocutor likened it to bite inhibition in dogs (“Beißhemmung”). Another said the money helped to shift perspective in journalism circles towards a more genial attitude towards the digital company.
  • Google has used its funding for media as lobbying tool visa-vis publishers in the debate around EU copyright reform and data protection. In an interview for this study, the digital giant has acknowledged that Google helped to set up a publisher advocacy group, European Innovative Media Publishers, which opposed the ancillary copyright clause later included in the Copyright Directive. Meanwhile, Google has also used its voluntary aid to media companies as talking points in closed-door conversations with the European Commission, as documents obtained through freedom of information requests as part of the study show.
  • The study has its focus on the Digital News Initiative, which was geared towards European media and ended in 2019, but it includes observations on the global Google News Initiative which has since superseded Google’s Europe-only initiative. While GNI still has a limited budget to fund innovation projects in media companies, the global successor to Google’s European initiative it is more strongly focused on promoting Google services. After data gathering for the study concluded in mid-2020, Google announced a billion-dollar fund that will pay publishers to license their news content for a new product, Google News Showcase. Payouts were announced to start in Germany and Brazil and reportedly include a contract clause which allows Google to terminate the agreement if the publisher participates in a legal claim or complaint against the company.

What the study’s authors say:
 

  • “Our study shows that Google has used its gifts to appease European publishers, who long were the digital giant’s fiercest political adversaries. Google’s media funding is far from being philanthropy - it resembles a pay-off to an outflanked rival.”
  • “Google’s services and product ecosystem have created an operating system for journalism, which media organisations are increasingly reliant on. It is unclear what it will mean for media pluralism if an entire industry is dominated by one player - Google.”
  • “Funding for conferences and fellowships has put Google into the CV of more than one aspiring journalist and media innovator. This has helped to paint a positive image for the company as friend of journalists, but will the cosy ties between Google and the industry help to blunt the edge of journalism investigating Google on issues such as data protection, protesting employees or ties to US intelligence and military?”

Co-author Alexander Fanta explains:

  • “My first contact with the topic was in 2017, when I myself was on a fellowship funded by Google at the Reuters Institute for the Study of Journalism in Oxford. The question has led my colleague Ingo Dachwitz and me to investigate Google’s journalism ventures for the past years.” Our instinct as journalists was to ask ‘why are they doing this’?

The Otto Brenner foundation and the German Trade Union Confederation (DGB) fund the study. It will be published on the 26th of October 2020 in German, an English version will follow later.

Geschenke für große Verlage

Online-Anhang zur Studie

September 2016-Februar 2017

(Links führen zu web.archive.org und funktionieren eventuell nicht in allen Browsern)

Juli 2017-Oktober 2017

(Links führen zu web.archive.org und funktionieren eventuell nicht in allen Browsern)

April 2018-September 2018

(Links führen zu web.archive.org und funktionieren eventuell nicht in allen Browsern)

Juni 2019-September 2019

(Links führen zu web.archive.org und funktionieren eventuell nicht in allen Browsern)

Juli 2020-Oktober 2020

Die Autoren

Ingo Dachwitz

Ingo Dachwitz ist Kommunikationswissenschaftler und arbeitet als Redakteur bei netzpolitik.org. Er schreibt, spricht und forscht über Datenpolitik, Überwachungskapitalismus und den digitalen Strukturwandel der Öffentlichkeit. Er ist Mitglied im Verein Digitale Gesellschaft und der sozialethischen Kammer der Evangelischen Kirche in Deutschland. Gelegentlich moderiert er digitalpolitische Diskussionen und Events, organisiert Veranstaltungen der politischen Bildung und lehrt an Universitäten zur politischen Ökonomie digitaler Medien.

E-Mail:  ingo.dachwitz(at)netzpolitik.org
@roofjoke

Beiträge von Ingo Dachwitz auf neztpolitik.org

Alexander Fanta

Alexander Fanta berichtet als Brüssel-Korrespondent von netzpolitik.org über die Digitalpolitik der Europäischen Union. Er recherchiert zu neuen Gesetzen und Initiativen in Sachen Datenschutz, Plattformregulierung und staatlicher Überwachung. 2017 war er von Google geförderter Stipendiat am Reuters-Institut für Journalismusforschung in Oxford und untersuchte dort die Automatisierung im Journalismus. Davor war er Außenpolitikjournalist bei der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Er schloss ein Magisterstudium der Politikwissenschaft an der Universität Wien mit einer Diplomarbeit über den US-amerikanischen Neokonservatismus ab.

E-Mail: alexander.fanta(at)netzpolitik.org
@FantaAlexx

Beiträge von Alexander Fanta auf neztpolitik.org

Zurück zur Infoseite zum Arbeitspapier: Streitfall Vermögenssteuer?

Weiter zur Informationsseite zur Leipziger Autoritarismus-Studie 2020