In seiner Landtagsrede "Keine Gebührenerhöhung für Zwangsfunk" (Link zu Youtube) im Landtag Baden-Württemberg vom 12.11.2020, bezieht sich Rainer Podeswa falsch und sinnentstellt auf ein Zitat der OBS-Autoren Arlt und Storz aus unserem Arbeitsheft 63 "Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik" aus dem Jahr 2010.
Das Zitat zur „Interpretationslinie der Regierung“ und dem „Autofahrer im Nebel“ wird falsch verwendet. Wie auf Wikipedia und in der Studie – für die auf der Webseite von R. Podeswa eine falsche Quelle angegeben wird – zu lesen ist, bezieht sich das Zitat explizit nicht auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sondern auf die „dpa“ (siehe Originalquelle Storz/Arlt 2010: S.121, im Kasten Bewertung).
Diese Kritik der OBS an der dpa (und auch die in der Studie geäußerte Bewertung von ARD und ZDF) bezieht sich konkret auf deren Wirtschafts- und Finanzberichterstattung im Vorlauf zur Finanzkrise 2007/2008. Globalschlussfolgerungen über „die Berichterstattung“ der jeweiligen Institution können daraus nicht gezogen werden. Die Studie und ihre Ergebnisse liegen 10 Jahre in der Vergangenheit, die in der Rede getätigte Formulierung, die (falsch zitierten) Ergebnisse seien „erst kürzlich“ festgestellt worden ist somit falsch!
Die Otto Brenner Stiftung übt als medienkritische Institution in der Tat seit Jahren immer wieder Kritik an spezifischen Aspekten der Berichterstattung (nicht nur) der öffentlich-rechtlichen Medien. Klar ist dabei für uns aber stets: Es ist eine konstruktive und solidarische Kritik in dem Sinne, dass wir den öffentlichen Rundfunk als Konzept und Institution vollständig unterstützen – und mit unserer mitunter harten Kritik dazu beitragen wollen, diese wichtige Institution besser zu machen und zu erhalten!
Wir fordern R. Podeswa und die AfD-Landtagsfraktion BW auf, diesen Sachverhalt hier, hier, hier und hier richtig zu stellen!