Publikationen der Otto Brenner Stiftung
Achtung: Aufgrund des Wechsels in der Geschäftsführung der Otto Brenner Stiftung und damit einhergehender Neuorientierungen und Restrukturierungen der Stiftungsarbeit werden zurzeit keine neuen Projekte angenommen – wir bitten daher von Einreichungen abzusehen. Wir werden an dieser Stelle und auf unseren üblichen Kommunikationskanälen (Newsletter, Instagram, BlueSky, Mastodon, LinkedIn & Facebook) bekannt geben, wenn wieder neue Forschungsvorhaben eingereicht werden können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Alle Publikationen der Otto Brenner Stiftung sind kostenfrei bestellbar und herunterladbar und werden kostenfrei versandt. Um dieses Angebot auch weiterhin aufrecht zu erhalten, freut sich die Otto Brenner Stiftung über Ihre Spende!
Vereint im Ressentiment
Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen
Die Zufriedenheit mit der Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt wird, schwindet. Sie ist im Osten so gering wie zuletzt 2006. Auch im Westen sinkt die Zustimmung (45,5%). Ausländerfeindlichkeit hat sich zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt: Die Zustimmung zu ausländerfeindlichen Aussagen hat in Westdeutschland deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Das sind Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus Studie 2024, die mit dem Titel „Vereint im Ressentiment.Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen“ soeben veröffentlicht worden ist. Seit 2002 erscheinen die Leipziger Studien - zum inzwischen 12. Mal spüren sie demokratischen wie antidemokratischen, pluralistischen wie autoritären Einstellungsmustern nach.
Die Leipziger Autoritarismus Studien sind inzwischen zu einer Institution geworden. Die von Heinrich Böll-Stiftung und OBS unterstützten mentalitätspolitischen Tiefenbohrungen haben sich als zentraler Referenzpunkt für die offene gesellschaftspolitische Debatte bewährt. Die weiterhin zunehmende Zahl der Befragten, die mit der gelebten Demokratie unzufrieden sind, unterstreicht die Notwendigkeit einer engagierten (gewerkschafts-) politischen Bildungsarbeit. Und: weil wir wissen, dass die Beteiligung in der Arbeitswelt mit einer positiveren Einstellung zur Demokratie einhergeht, muss der konstatierte Rückgang betrieblicher Partizipationserfahrungen, insbesondere in Ostdeutschland, alarmieren. Die Befunde zeigen die Richtung: Betriebsräte und Gewerkschaften müssen weiter gestärkt werden.
Mit Beiträgen von Marco Bitschnau, Elmar Brähler, Kazim Celik, Oliver Decker, Marius Dilling, Thorsten Fehlberg, Ayline Heller, Fiona Kalkstein, Johannes Kiess, Sebastian Koos, Dani Kranz, Johanna Niendorf, Gert Pickel und Susanne Pickel