Gewerkschaften im Aufwind?

Stärkung gewerkschaftlicher Organisationsmacht in Ostdeutschland

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Erschienen am 25. September 2015
Autoren: Thomas Goes, Stefan Schmalz, Marcel Thiel, Klaus Dörre

Rückgang der Arbeitslosigkeit, demografischer Wandel und Fachkräfteengpässe ermöglichen ein neues Selbstbewusstsein ostdeutscher Beschäftigter. Die Verhandlungsmacht vor allem jüngerer, qualifizierter Beschäftigter nimmt zu. Weil prekäre Beschäftigung gerade im Osten weit verbreitet ist, mündet das jedoch nicht von selbst in gewerkschaftliche Mitgliederzuwächse. Insgesamt gilt jedoch: Die veränderte Lage am Arbeitsmarkt fördert das Ende ostdeutscher Bescheidenheit und verbessert die Bedingungen für gewerkschaftliche Organisierung.

Gewerkschaften, darunter die NGG und die IG Metall, erfahren wieder Zuspruch. An der strukturellen Defensive, die aus wirtschaftlichem Strukturwandel, fragmentierten Belegschaften, erodierendem Tarifsystem und mitbestimmungsfreien Zonen resultiert, hat sich im Osten wenig geändert. Löhne, Gehälter und Arbeitsqualität sind noch immer nicht auf Westniveau. Doch mit der Bescheidenheit und Anpassungsfähigkeit einer Generation von „Arbeitsspartanern“ ist es zumindest in den untersuchten Betrieben vorerst vorbei. Dies bietet den Gewerkschaften die Chance, sich in einem gründlich veränderten System organisierter Arbeitsbeziehungen neu zu positionieren.

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Die Autoren

Thomas Goes
Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
an der Georg-August-Universität
thomas-eilt.goes[at]sofi.uni-goettingen.de
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Dr. Stefan Schmalz
Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Soziologie
s.schmalz(at)uni-jena.de
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Marcel Thiel
Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Soziologie
marcel.thiel(at)uni-jena.de 
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Prof. Dr. Klaus Dörre
Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Soziologie
klaus.doerre(at)uni-jena.de
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