Jahrestagung 2019 der Otto Brenner Stiftung
"Mauer in den Köpfen" – Die Nachwendegeneration zwischen Hoffen und Bangen
Unsere Jahrestagung und die Verleihung der Otto Brenner Preise fand am 19. November 2019 in Berlin im Hotel Pullman Schweizer Hof statt.
Begrüßung und Eröffnung
Jupp Legrand
Impulsreferat
Rainer Faus
Podiumsdiskussion
Moderiert von Nadine Lindner
Ausblick „Wahlalter senken?!“
Thorsten Faas im Gespräch mit Nadine Lindner
Fotos der Jahrestagung 2019
Fotos: Christian von Polentz, © Otto Brenner Stiftung
Vor 30 Jahren, im November 1989, fiel in Berlin die Mauer. Das historische Ereignis ermöglichte die Überwindung der staatlichen Teilung Deutschlands und führte auch zum Ende der Spaltung Europas in Ost und West. Heute, 30 Jahre nach dem Berliner Mauerfall, bieten vielfältige Anlässe die Chance, Bilanz zu ziehen und einen Ausblick zu wagen. Auch wir haben uns entschieden, dass sich unsere diesjährige Jahrestagung mit diesem Thema beschäftigen soll. Die Geschichte und die Satzung der Stiftung sind uns eine besondere Verpflichtung, uns immer wieder auch mit „innerdeutschen“ Entwicklungen zu beschäftigen. Zudem bietet die Jahrestagung einen geeigneten Rahmen, um sich mit den Ergebnissen aktueller OBS-Publikationen kritisch auseinandersetzen.
Wagt man es heute eine Zwischenbilanz der deutschen Vereinigung zu ziehen, so fällt diese auch bei genauerem Hinsehen durchaus gemischt aus. Freiheitsversprechen, Demokratie, offene Gesellschaft: die „Habenseite“ darf trotz aller Probleme und Schwierigkeiten nicht klein geredet werden. Was wirtschaftliche Vergleichsdaten, soziale Errungenschaften und kulturelle Vielfalt anbetrifft, kann jedoch nach wie vor nicht von deutschlandweit einheitlichen Lebensbedingungen die Rede sein. Und mit Blick auf die politische Landschaft und die Stabilität politischer Entwicklungen scheinen die Unterschiede sogar jetzt erst richtig zu wachsen. Während sich die AfD im Osten inzwischen als starke Partei etabliert hat, erreichen die Grünen im Westen bei Umfragen und Wahlen historische Höchststände. Zum Jahrestag des 9. November 1989 wollen wir Ursachen einer weiterhin „geteilten Nation“ hinterfragen und Hintergründe der „gesellschaftlichen Spaltung“ genauer ergründen:
- Gibt es neben den wirtschaftlichen und politischen Unterschieden auch soziale und kulturelle Differenzen, die das Zusammenwachsen noch heute erschweren?
- Was wird als Ursache identifiziert, welche Wirkung zeitigen die Unterschiede?
- Besteht die Lösung in Anpassungsprozessen - und wer muss sich wem anpassen?
- Wie lässt sich verhindern, dass die „Mauer in den Köpfen“ weiter ihren Schatten wirft auf Gegenwart und Zukunft Deutschlands?
Wir haben Gäste aus verschiedenen Bereichen zur Diskussion eingeladen. Ziel ist, einerseits eine reflektierte Bestandsaufnahme zum Stand der deutschen Einheit 30 Jahre nach dem Mauerfall zu versuchen und andererseits auszuloten, was die „Mauer in den Köpfen“ brüchiger und durchlässiger machen kann.
Ablauf und Programm
14:00 Uhr | Begrüßung und Einführung Jupp Legrand, Otto Brenner Stiftung |
14:10 Uhr | Impulsreferat: |
14:40 Uhr | Podiumsgespräch, u.a. mit: |
15:45 Uhr | Ausblick: „Wahlalter senken?!“ Vorläufige Ergebnisse einer OBS-Studie Prof. Dr. Thorsten Faas (FU Berlin) |
Moderation: Nadine Lindner (DLF) | |
16:00 Uhr | Pause, Umbau, Gespräche |
17:00 Uhr | Preisverleihung |