Journalismus leicht verständlich
Berichterstattung für Menschen mit eingeschränkter Literalität
Erscheinungsdatum: 17. September 2025
OBS-Arbeitspapier 81
Herausgeber*innen: Steffen Grütjen, Friederike Herrmann, und Milan Skusa
Autor*innen: Karin Boczek, Sophie Hepach, Liane Rothenberger, Annika Sehl
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Leichte Sprache im Journalismus kann den Zugang zu Informationen vereinfachen. Unser Arbeitspapier von Wissenschaftler*innen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zeigt, wie verständlichere Medienangebote die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geringer Lese- und Schreibfähigkeit verbessern können.
Die Untersuchung basiert auf Interviews mit Betroffenen und liefert konkrete Ansätze, wie Medieninhalte zugänglicher und inklusiver gestaltet werden können.
Informationen zum Arbeitspapier 81
- Pressemitteilung: Leichte Sprache im Journalismus als Schlüssel für demokratische Teilhabe [PDF] [OBS-Presseportal]
Zusammenfassung in Leichter Sprache
Jeden Tag ist viel los auf der Welt.
Zum Beispiel: Es findet ein Fußball-Spiel statt.
Oder es gibt ein Erdbeben.
Oder es findet eine Wahl statt.
Die Menschen sehen das im Fernsehen.
Oder sie hören davon im Radio.
Oder sie lesen es im Internet.
Diese Nachrichten und Berichte nennt man Journalismus.
Alle Menschen sollen diese Berichte leicht verstehen können.
Wie kann man die Berichte leicht verstehen?
Wie muss man dafür schreiben?
Das waren unsere Fragen.
Wir sind 6 Forscherinnen und Forscher.
Wir arbeiten an einer Universität.
Die Universität heißt Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Wir untersuchen den Journalismus.
Wir haben mit 28 Menschen gesprochen.
Diese Menschen verstehen Leichte Sprache
oder Einfache Sprache besser.
Wir haben sie zum Beispiel gefragt:
- Was wünscht ihr euch von den Berichten?
- Wie lest oder hört ihr Berichte?
Das haben wir von den Menschen gehört:
1.
Nachrichten in Leichter Sprache oder Einfacher Sprache
kennen nur wenige.
2.
Nachrichten sollen von Menschen erzählen.
Sie sollen die Gefühle von den Menschen zeigen.
Dann können die Menschen die Nachrichten besser verstehen.
3.
Nachrichten in Leichter Sprache oder Einfacher Sprache
müssen wir leicht finden können.
Im Internet sollten sie zum Beispiel eine besondere Farbe haben.
Dann sehen die Menschen die Angebote sofort.
So bekommen alle Menschen wichtige Berichte.
4.
Nachrichten schreiben ist viel Arbeit.
Computer-Programme können dabei helfen.
Die Programme heißen Künstliche Intelligenz.
Die Abkürzung dafür ist KI.
KI kann Texte schnell schreiben.
KI kann auch Texte in Leichte Sprache oder Einfache Sprache übersetzen.
KI und Menschen können zusammen arbeiten.
5.
Die Menschen sagen:
In den Medien soll es mehr Tipps geben.
Die Menschen möchten wissen: Was sind meine Rechte? Wie kann ich wählen gehen? Wo finden Konzerte und Ausstellungen statt? Sind die Konzerte und Ausstellungen barriere-frei?
Kann man also zum Beispiel mit dem Rollstuhl überall
gut hinkommen?
Diese Tipps wünschen sich die Menschen zum Beispiel über WhatsApp.
Auch im Fernsehen möchten sie diese Tipps bekommen.
Welche Angebote gibt es schon in Leichter Sprache und Einfacher Sprache?
Hier ist eine Liste:
- Hamburger Abendblatt: Einfach Deutsch: Nachrichten in leichter Sprache – Internet und Podcast
- Mitteldeutscher Rundfunk (MDR): Nachrichten in Leichter Sprache – Internet und Podcast
- nachrichtenleicht (Dlf) – Internet, WhatsApp, Instagram, Radio
- Österreichischer Rundfunk (ORF): Nachrichten in Einfacher Sprache – Fernsehen und Internet
- tagesschau in Einfacher Sprache – Fernsehen und Internet
- TopEasy News – Internet
Das hier ist der Link zu dieser Liste:
lesj.ku.de/medien
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Die Herausgeber*innen und Autor*innen
Steffen Grütjen
Steffen Grütjen, M.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Studiengang Journalistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Im Forschungsprojekt „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“ ist er als Projektkoordinator tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Journalismusforschung, Medienjournalismus und Leichte und Einfache Sprache im Journalismus. Bei Prof. Dr. Klaus Meier promoviert er zum Leistungsprofil des Medienjournalismus in medienkritischen Debatten auf Social Media. Berufspraktische Erfahrungen sammelte Steffen Grütjen unter anderem in der Redaktion der ZDF-Talkshow Markus Lanz, beim Bayerischen Rundfunk und sternTV.
Friederike Herrmann
Prof. Dr. Friederike Herrmann ist Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Sie hat das vorliegende Projekt initiiert und geleitet. Aktuelle Schwerpunkte in der Forschung sind Interventionsstrategien bei dysfunktionaler Medienkommunikation (z. B. Desinformationskampagnen, Polarisierungen), Methoden der (tiefen)hermeneutischen Analyse von Affekten in Medienbeiträgen und Konzepte eines leicht verständlichen Journalismus. Vor ihrer wissenschaftlichen Laufbahn war sie mehrere Jahre als Redakteurin tätig. Sie ist Referentin in der Weiterbildung für zahlreiche Redaktionen und Journalistenschulen (z. B. BR, SWR).
Prof. Dr. Friederike Herrmann
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Tel.: 08421 93-21755
E-Mail: friederike.herrmann(at)ku.de
Weitere Informationen
Milan Skusa
Milan Skusa, M.A., ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im Forschungsprojekt „Innovative Kommunikationsstrategien zur Intervention und Prävention bei Desinformationskampagnen“ (IKIP). Zudem ist er Teil des Forschungsprojektes „Leichte und Einfache Sprache im Journalismus“. Er promoviert zurzeit zu Einsatzmöglichkeiten von neuronalen Sprachmodellen für Nachrichtenangebote in leicht verständlicher Sprache. Im Bachelor studierte er Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg und anschließend Journalistik mit Schwerpunkt Innovation und Management (Master) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Die Autor*innen
Karin Boczek, Sophie Hepach, Liane Rothenberger, Annika Sehl