Zwischen "Flüchtlingskrise" und "Migrationspakt"
Mediale Lernprozesse auf dem Prüfstand
OBS-Arbeitspapier 37
Erschienen am 20. Mai 2019
Autor: Michael Haller
„Die ‚Flüchtlingskrise‘ in den Medien“: das war 2017 Titel einer OBS-Studie, die auf große Resonanz stieß, über deren Ergebnisse heftig gestritten wurde und die zeitweise politisch instrumentalisiert wurde. Studienautor Michael Haller war zu dem Ergebnis gekommen, dass der tagesaktuelle Informationsjournalismus seiner Aufgabe bei der Berichterstattung über die „Flüchtlingskrise 2015/16“ nicht gerecht wurde: Indem er einseitig, meist aus Sicht der politischen Eliten und meinungsbetont berichtete, wirkte er nicht diskursiv, sondern polarisierend.
Im Arbeitspapier 37 geht die OBS der Frage nach, wie tagesaktuelle Informationsmedien im Herbst 2018 über den „UN-Migrationspakt“ berichtet haben und ob sich relevante Unterschiede oder positive Entwicklungen nach der Berichterstattung über die „Flüchtlingskrise 2015/16“ zeigen lassen.
Informationen zum Arbeitspapier
- Pressemitteilung vom 20. Mai 2019: „Flüchtlingskrise“ und „Migrationspakt“ – Analyse medialer Lernprozesse [PDF] [OBS-Presseportal]
- "Die Medien und der UN-Migrationspakt – Runter vom Katheder", tagesspiegel.de, 19.5.2019
- "UN-Migrationspakt und Medien – Wenn Gesinnungsethik die sachliche Aufklärung verhindert", Chrisitan Meier, welt.de, 20.5.2019
- "Medien haben UN-Migrationspakt verschlafen", Norbert Schäfer, pro-medienmagazin.de, 21.5.2019
- "Flüchtlingspolitik in den Medien – Hat der Journalismus dazugelernt?", Michael Hanfeld, faz.de, 22.5.2019
- "Grün ist die Redaktion – die deutschen Mainstream-Medien haben aus der Flüchtlingskrise nichts gelernt", Wolfgang Bok, 21.06.2019
- "Vom Kathederjournalismus herabgestiegen", Josef Bordat, www.die-tagespost.de, 16.7.2019
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Informationen zum OBS Arbeitsheft 93 „Die ‚Flüchtlingskrise‘ in den Medien“
Der Autor
Prof. Dr. phil. Michael Haller ist wissenschaftlicher Direktor des Europäischen Instituts für Journalismus- und Kommunikationsforschung (EIJK). Bis zu seiner Emeritierung im Herbst 2010 hatte er den Journalistik-Lehrstuhl an der Universität Leipzig inne, wo er den 1992 reformierten Diplomstudiengang Journalistik aufgebaut hat. Seine Forschungsgebiete: Redaktions- und Qualitätsforschung (Print und Online) sowie Berufs- und Medienethik. Vor seinem Ruf an die Universität Leipzig war Haller 25 Jahre lang als Reporter und Redakteur in verschiedenen Pressemedien des deutschen Sprachraums tätig, darunter 13 Jahre beim Spiegel, dann als Ressortleiter bei der Zeit. Als Beirat verschiedener Einrichtungen des deutschen Sprachraums ist er in der Journalistenweiterbildung tätig.
Michael Haller veröffentlichte zahlreiche Fachpublikationen, insbesondere zum Funktionswandel und zu Problemen des Journalismus in Zeiten des Medienwandels sowie der Digitalisierung der Kommunikation. Hallers Grundlagenbücher zur journalistischen Profession (Recherche, Reportage, Interview, Zeitungsjournalismus) haben in der Branche Standards gesetzt.
Email: haller(at)uni-leipzig.de
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