2013/02 | "Ausbildungsreif"

Projektbeschreibung für Projekt 02/13

Der ARBEIT UND LEBEN Bildungsvereinigung Sachsen-Anhalt e. V. (AUL) realisiert das Projekt Ausbildungsreif, mit dessen Hilfe benachteiligte Jugendliche zwischen 16 und 30 Jahren, welche nicht mehr schulpflichtig sind und weder eine Ausbildung noch einen Arbeitsplatz haben, erreicht werden sollen.

Ziel ist es, diese Jugendlichen, die in aller Regel von der Vielzahl bestehender Angebote zur Berufsintegration nicht erreicht werden (da diese überwiegend im schulischen Bereich stattfinden), zu motivieren, zu mobilisieren und damit die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung respektive Berufstätigkeit zu schaffen und darüber hinaus zu gewährleisten, dass sie in Zukunft selbständig auf dem Arbeitsmarkt agieren können. Hierbei sollen die Jugendlichen intensiv betreut werden und ein individuell zugeschnittenes Bildungs- und Entwicklungsprogramm durchlaufen, das in enger Abstimmung mit kooperierenden Unternehmen ausgearbeitet wird. Der Projektablauf soll sich in drei Phasen gliedern:

• Aufnahme und Orientierung, um die Eignung, Interessen und Voraussetzungen der durch die Jobcenter zugewiesenen oder vermittelten Jugendlichen festzustellen.
• Praxis und Qualifizierungspraktika, um durch Betriebspraktika und ergänzende Qualifizierungsmodule Fähigkeiten zu erproben, zu motivieren und Defizite zu bearbeiten und im Idealfall bereits die Ausbildungsreife im jeweiligen Einsatzbetrieb zu erreichen.
• Transfer und Nachbetreuung, um den Übergang in ein Ausbildung- bzw. Arbeitsverhältnis zu begleiten bzw. – falls dies nicht der Fall ist – Alternativen zu erarbeiten.
• Das Projekt ist auf 36 Monate ausgelegt, wobei in dieser Zeit mit jeweils 15 Jugendlichen ein 12-monatiger Projektdurchlauf vorgesehen ist, so dass in drei Jahren insgesamt 45 Jugendliche betreut werden (bei individuellem Bedarf soll von der Aufenthaltsdauer im Projekt jedoch auch abgewichen werden; zudem lassen es die Betreuungskapazitäten auch zu, bei entsprechendem Bedarf seitens der Agentur für Arbeit eine höhere Zahl von Teilnehmern aufzunehmen). Aufgrund der längerfristigen Begleitung und der engen Verzahnung mit den kooperierenden Unternehmen ist von einer hohen Nachhaltigkeit auszugehen, so daß es auf diese Weise gelingen könnte, einerseits derzeit weitgehend chancenlosen Jugendlichen eine Perspektive zu geben und andererseits die Wirtschaft bei der zunehmend schwierigen Besetzung ihrer Ausbildungsplätze zu unterstützen.

Es handelt sich um ein ausgesprochen sinnvolles Vorhaben, das verspricht, Jugendliche, welche ohne derartige fremde Hilfe vermutlich nicht in der Lage wären, eine Ausbildung bzw. eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen, vor einem dann dauerhaften Abgleiten in Langzeitarbeitslosigkeit zu bewahren (sofern dies nicht ohnehin schon der Fall ist). Auf diese Weise kann das Projekt einen einerseits gesellschaftlich relevanten Beitrag aber auch einen praktischen Schritt zur Verminderung des Fachkräftemangels leisten.