Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
es war eine beeindruckende Doppelveranstaltung, die den „Kopf“ angesprochen und das „Herz“ erreicht hat. Endlich konnten wir wieder ohne Einschränkungen zu einer OBS-Jahrestagung und unserer Verleihung der Otto Brenner Preise am 23. November in Berlin einladen. Mit einer spannenden Diskussion zwischen interessanten Podiumsgästen zum Auftakt und herausragenden Gewinner*innen bei der Verleihung der "Ottos". Beide Veranstaltungen werden uns allen in guter Erinnerung bleiben.
Für alle, die weder in Berlin noch im Live-Stream dabei sein konnten, haben wir Bildergalerien zusammengestellt, die einen guten Eindruck von beiden Events vermitteln. Wir bieten zusätzlich die Möglichkeit, über Video-Mitschnitte die gute Stimmung und die preiswürdige Atmosphäre nachzuempfinden. Ein Klick, siehe unten, lohnt sich.
Auf der Jahrestagung sind wir der Frage nachgegangen, wie die gegenwärtige „Poly-Krise“ (u.a. Kriege, Inflation, Energiekosten, Polarisierung in der Gesellschaft, Radikalisierung der Diskurse) wahrgenommen wird. Gibt es zwischen Ost und West, 34 Jahre nach dem Mauerfall, noch relevante Unterschiede bei der Krisenbewältigung? 2019 hatten wir in einer ersten Studie die Nachwendegeneration befragt. Vor der Tagung 2023 haben wir erneut einen Blick auf diese Generation geworfen und eruiert, welche Entwicklungen sie heute besonders auszeichnet und ob es Themen gibt, die sie tief prägen. Die aktuellen Ergebnisse verschiedener Fokusgruppen haben wir in unserem Arbeitspapier 62 zusammengestellt und in Berlin die Befunde mit Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Betrieb diskutiert.
Mit der Festrede von Leonhard Dobusch, die traditionell die Preisverleihung eröffnet, haben wir die Frage nach „Reform und Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ aufgeworfen. Wir setzen mit diesem Thema fort, dass die OBS seit Jahren die Veränderungen und den Wandel der Medienwelt mit medienkritischen Studien und medienpolitischen Publikationen „begleitet“ und analysiert.
Mit dem „Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus“ betont die Stiftung seit Jahren die Bedeutung der freien Presse und der Meinungsvielfalt in der Informationsgesellschaft. Wer die pluralistische Vielfalt in der Gesellschaft stabilisieren und sich dauerhaft für die Stärkung der Demokratie einsetzen will, darf zu den Bedrohungen von Medienakteuren nicht schweigen und muss sich engagierter um die mittelfristige Überlebensfähigkeit des engagierten Lokaljournalismus kümmern.
Die Kompetenz, die wir in den vergangenen Jahren mit der Ausschreibung unseres Journalistenpreises unter Beweis gestellt haben, und die Anerkennung, die er findet, haben uns motiviert, einen weiteren Preis auszuloben. Im Sommer sind wir mit dem Projekt „Auszeichnung für behinderte Journalist*innen“ gestartet. Damit unterstützen und fördern wir Journalist*innen mit Behinderungen, die im Alltag oder Berufsleben bei der Ausübung ihres Berufs behindert werden. Wir setzen ein Zeichen für mehr Vielfalt im Mediengeschäft. Es freut uns, dass wir die Auslobung dieses Preises in diesem Newsletter zum Anlass nehmen können, die erstmaligen Gewinnerinnen des Preises und der Stipendien kommunizieren zu können.
Wir führen unsere Arbeit, die viel freundlichen Zuspruch erfährt, gerne weiter - und deswegen freuen wir uns auch über jede, auch noch so kleine finanzielle Unterstützung (und schreiben auch gerne Spendenquittungen).
Wir wünschen unseren Leserinnen und Lesern entspannte Weihnachts-Feiertage und einen guten Start ins Jahr 2024.
Das OBS-Team
Frankfurt/Main, im Dezember 2023