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Otto Brenner Newsletter

05/2019 – 22. Oktober 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

Mitte September traf sich die Jury des Otto Brenner Preises, um aus mehr als 550 Bewerbungen die diesjährigen GewinnerInnen auszuwählen, die am 19. November den begehrten „Otto“ überreicht bekommen. Es war unsere erste Jury-Sitzung in der „Nach-Relotius-Ära“.

Kurz zur Erinnerung: In unserem Frühjahrs-Newsletter zur diesjährigen Ausschreibung schrieben wir über Ex-Spiegel-Edelfeder und Star-Reporter Claas Relotius, er habe das „Sagen, was ist“ allzu häufig durch ein „Schreiben, was passt“ ersetzt. Mit krimineller Energie wurden KollegInnen getäuscht, das Hamburger Nachrichtenmagazin hinters Licht geführt, eine ganze Branche durch sein Fälschen, Täuschen und Schummeln in Verruf gebracht. Beschädigt wurden durch den tiefen Fall dieses mehrfach preisgekrönten „Vorzeigejournalisten“ jedoch auch die zahlreichen Journalistenpreise, die Jahr für Jahr vergeben werden. Hätten nicht, so die seitdem immer wieder geäußerte Frage, PreisstifterInnen oder Jurys erkennen müssen, dass fast jeder dieser ausgezeichneten Beiträge von Relotius „zu schön war, um wahr zu sein“?

Wir, Brenner-Stiftung und Brenner-Jury, haben Claas Relotius trotz zahlreicher Bewerbungen nie mit einem Otto Brenner Preis ausgezeichnet. Aber diese gute Nachricht gibt uns keine Gewissheit, in den vergangenen 15 Jahren nicht doch einem oder einer anderen „BlenderIn“ auf den Leim gegangen zu sein. Aber der Fall Relotius hat uns in der Überzeugung bestärkt, dass die Prioritäten unserer Ausschreibung – nämlich: gut recherchierte Inhalte und gesellschaftspolitische Relevanz eines Themas über „schöne Erzählungen“ zu stellen - richtig sind und weiter gelten müssen. Dass wir in guter „Brenner-Tradition“ in 2019 wieder “gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten“ auszeichnen, belegen eindrucksvoll die Beiträge der diesjährigen GewinnerInnen. Wir danken für den ungebrochenen Zuspruch, den unser Preis seit Jahren genießt, und freuen uns auf eine Preisverleihung, die außergewöhnliche Leistungen würdigt und beeindruckende Persönlichkeiten ehrt.

Wer am 19. November in Berlin nicht vor Ort dabei sein kann, kann die Jahrestagung (14.00 – ca. 16.00 Uhr) und ab 17.00 Uhr auch die Preisverleihung per Livestream im Netz verfolgen.

Alles Weitere zu den diesjährigen PreisträgerInnen und ihren ausgezeichneten Beiträgen, aber auch Aktuelles zu Projekten und Publikationen finden Sie in diesem Newsletter, den Sie selbstverständlich auch gerne weiterleiten können.

Wir danken für das Interesse an unserer Arbeit und freuen uns - wie immer - über ideelle (und auch finanzielle) Unterstützung.

Mit freundlichen Grüßen
Das OBS-Team

(Oktober 2019)

OBS-Aktuell: Lobbyismus an Schulen

Sanierungsbedürftige Schulgebäude, gesunkene Schulbuchetats und die wachsende Bedeutung fachfremder Lehrkräfte ebnen mehr und mehr Privatunternehmen den Weg hinter die Schultore. Das ist ein Ergebnis der neuen OBS-Studie „Wie DAX-Unternehmen Schule machen“. Die Untersuchung analysiert den stetig wachsenden Einfluss von Industrie und Wirtschaft auf die Schulen in Deutschland: 20 von 30 Dax-Unternehmen werben mit kostenlosen Unterrichtsmaterialien für eine arbeitgeberfreundliche Stimmung und ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen. Autor und Stiftung kritisieren, dass bei diesem Engagement häufig nicht die „Würde des Menschen“ im Mittelpunkt steht, sondern die „Freiheit des Marktes“ betont wird.

Tim Engartner: „Wie DAX-Unternehmen Schule machen – Lehr- und Lernmaterialien als Türöffner für Lobbyismus“, AH 100, Oktober 2019

Otto Brenner Preis 2019: Wer kriegt am 19. November den „Otto“?

Die Jury hat Mitte September getagt, alle diesjährigen PreisträgerInnen sind informiert und werden am 19. November in Berlin ihren „Otto“ in Empfang nehmen.

Die Verleihung der Preise verbinden wir in diesem Jahr mit einer Jahrestagung.

OBS-Jahrestagung am 19. November

Wagt man 30 Jahre nach dem Mauerfall eine Zwischenbilanz der deutschen Vereinigung, so fällt diese auch bei genauerem Hinsehen durchaus gemischt aus. Freiheitsversprechen, Demokratie, offene Gesellschaft stehen auf der „Habenseite“. Wir wollen bei der Jahrestagung den Blick jedoch auch auf die Ursachen für eine weiterhin „geteilte Nation“ richten, Hintergründe der „gesellschaftlichen Spaltung“ ergründen, mit jungen Menschen aus Ost und West ihre Erfahrungen diskutieren und eine Antwort finden auf die Frage, ob „die Mauer in den Köpfen“ noch existiert.

Zum Nachlesen und Vorbereiten auf den 19. November: OBS-Analyse der „Nachwendegeneration“

Der Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 führte zur Überwindung der Teilung Deutschlands. Heute, fast 30 Jahre später, ist die staatliche Einheit längst Alltag, die Teilung Geschichte. Wirkt eine (neue) „Mauer“ in den Köpfen weiter, und welche Rolle spielt die Vergangenheit für die „Fridays-for-Future“-Generation? Wie tickt eine Generation, die ihre Zukunft durch die Klimakatastrophe bedroht sieht? Die OBS hat eine Befragung junger Menschen durchgeführt, die nach 1989 geboren wurden. Befunde der Studie werden in der Jahrestagung vorgestellt und mit jungen Menschen und engagierten Jugendlichen diskutiert.

OBS-Geschäftsbericht (Juni 2015 – Mai 2019) erschienen

Noch immer lesenswert: „Fridays for Future“-Studie

Dauerbrenner: „Juristen gegen Journalisten“

OBS/SNL: Arbeitsmarktprojekte in den neuen Bundesländern

Die „Stiftung zur Förderung arbeitsmarktpolitischer Vorhaben in den neuen Bundesländern“ ist eine nicht rechtsfähige Stiftung in Verwaltung der Otto Brenner Stiftung (OBS). Seit mehr als 10 Jahren unterstützt die „Stiftung neue Länder (SNL)“ u.a. konkrete Arbeitsmarktprojekte. Dabei kann es z.b. um die Reintegration von Langzeitarbeitslosen auf den 1. Arbeitsmarkt gehen oder etwa um aktive Unterstützung für Jugendliche, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Die Stiftung kann auch von ihr finanzierte Projekte wissenschaftlich begleiten lassen.

Kooperationen, Termine, Tipps und Links