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Otto Brenner Newsletter

25. November 2022

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

für die in Katar laufende Fußball-Weltmeisterschaft wollte bei vielen Fans des runden Leders und Sportinteressierte auch schon vor der Niederlage Deutschlands gegen Japan keine richtige Freude aufkommen. Dass die Fifa die Seele eines beliebten Gesellschaftssports aus rein finanziellen Geschäftsinteressen an fragwürdige Organisationen und für eine Image-Profilierung Katars verkauft hat, trägt sicher nicht zur Stimmung oder gar Begeisterung bei.

Auch bei dem kleinen Team der OBS stehen Spielergebnisse und Mannschaftsaufstellungen nicht im Mittelpunkt unseres aktuellen Interesses. Unser aller Augen und Hände sind darauf gerichtet, dass der OBS ein großer Jubiläumstag ins Haus steht: Wir feiern das 50-jährige Stiftungsjubiläum mit einer Festveranstaltung am Samstag, den 26. November, in Frankfurt.

Die IG Metall brachte ihre Wissenschaftsstiftung nur wenige Monate nach dem unerwarteten Tod von Otto Brenner im Jahre 1972 auf den Weg. Während sie in den ersten Jahrzehnten besonders juristischen Fragen nachging und relevante Aspekte der (internationalen) Gewerkschaftsbewegung in den Mittelpunkt der Analysen stellte, geht sie heute Fragen der Gefährdung der Demokratie und der Entwicklung der Zivilgesellschaft nach. Wachsende Gemeinsamkeiten und bleibende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bilden inzwischen ebenso wie medienkritische Untersuchungen und Studien zum Wandel der Öffentlichkeit thematische Schwerpunkte der Stiftungsarbeit. Mit einer Festrede würdigt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas diese Arbeit und die Geschichte der OBS auf der Veranstaltung. Jörg Hofmann, 1. Vorsitzender der IG Metall und Vorsitzender unseres Verwaltungsrats, stellt Otto Brenner als „Kriegsgegner“ vor, beleuchtet dessen Rolle auf der europäischen Bühne und fragt nach seiner gewerkschaftspolitischen Bedeutung heute. Wir haben eine „Festschrift“ erarbeitet, die am 26. November erscheint, und eine beeindruckende Ausstellung „OBS: 1972-2022“ zusammengestellt, die einige Zeit auf der Konferenzetage des main_forum der IG Metall zu sehen ist. Zum Rahmenprogramm, das wir für die geladenen Gäste vorbereitet haben, gehören auch Panels zu aktuellen Fragen des Medienwandels und Perspektiven der Gewerkschaften. Die Festveranstaltung findet im main_forum der IG Metall am Samstag, den 26. November, in Frankfurt am Main statt. Die Feier kann ab 13.30 Uhr bis ca. 16.00 Uhr live verfolgt werden: www.otto-brenner-stiftung.de

Namhafte Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Medien und Kultur sind darüber hinaus unserer Einladung gefolgt und in drei Sammelbänden dem Aspekt nachgegangen, was die „alte“ Forderung von Otto Brenner nach einer Demokratisierung des gesellschaftlichen Lebens heute ausmacht, welche Demokratisierungsbedarfe es gibt und wo Demokratisierungspotentiale liegen. Mit den drei Fragen: „Welche Öffentlichkeit brauchen wir“? und „Welche Arbeit machen wir“?  sowie „Welche Politik wollen wir?“ gehen fast 40 Autorinnen und Autoren etwa der Zukunft einer demokratischen Öffentlichkeit in Zeiten der Digitalisierung nach. Es geht auch um die politische Demokratie unter Kriegs- und Krisenbedingungen. Und schließlich werden Qualität und Zustand von Arbeit und Wirtschaft angesichts ökologischer Katastrophen und sozialer Ungerechtigkeiten aufgegriffen. Die Bücher erscheinen aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums und können demnächst über die Website der Stiftung kostenlos bestellt werden.

Weil wir an unserem Festtag nicht nur „Kopfarbeiter“ ansprechen wollen, bieten wir auch Genuss für Augen und Ohren: Wir verbinden unsere Jubiläumsfeier mit der diesjährigen Verleihung der Otto Brenner Preise. Der seit 2005 ausgelobte „Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus“ gehört zum unverwechselbaren Markenkern der Stiftung. Die Verleihung der Preise findet erstmals bei der IG Metall in Frankfurt am Main im Anschluss an die Festveranstaltung statt. Die namhaften Mitglieder der Preis-Jury laudatieren den GewinnerInnen, zu denen in diesem Jahr neben Tilman Spengler und Ronen Steinke auch RedakteurInnen von Spiegel, NDR, Ostsee-Zeitung und Zeit Online gehören.

Wieder vergibt die Stiftung drei Recherche-Stipendien an ambitionierte NachwuchsjournalistInnen. Der profilierte Preis ist mit insgesamt 47.000 € dotiert und wird zum 18. Mal verliehen. Seine Verleihung wird von der Kabarettistin Anny Hartmann eröffnet, die soeben als Gewinnerin des „Deutscher Kleinkunstpreis 2023“ bekannt gegeben wurde. Auch die Verleihung der Preise mit Rahmenprogramm, Laudationes und Talks mit den PreisträgerInnen kann ab 17.00 Uhr im Livestream unter: www.otto-brenner-preis.de verfolgt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Das OBS-Team

Frankfurt/Main, November 2022

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