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Otto Brenner Newsletter

6. Dezember 2024

Liebe Leser*innen,

2024 geht zu Ende – und aus verschiedenen Gründen war das Jahr auch für die Otto Brenner Stiftung ein besonderes.

Noch nie in der gut 52-jährigen Geschichte hat die OBS in einem Jahr so viele Publikationen veröffentlicht wie in den vergangenen fast 365 Tagen. Zwölf Studien sind bisher erschienen – mit diesem Newsletter stellen wir ein weiteres Arbeitspapier vor, das kommende Woche erscheint und schon ab heute vorbestellt werden kann.

Hinzu kommt, dass wir mit einem Team der Universität Leipzig und in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung die Leipziger Autoritarismus Studie 2024 veröffentlicht haben. Über diese Verlagspublikation informieren wir in diesem Newsletter 2024.

Erstmals hat die OBS in den vergangenen Wochen eine Podcast-Reihe auf den Weg gebracht. Anlass war die 20. Ausschreibung und das Jubiläum des Otto Brenner Preises 2024. Wir berichten in fünf Folgen über Anspruch, Selbstverständnis und die Geschichte des Preises – und fragen nach der „Zukunft des kritischen Journalismus“. Inzwischen stehen alle Folgen und ein Teaser zum Anhören zur Verfügung. Host und Podcast-Macher Tom Schimmeck führt in Folge 0 in die Reihe ein. Wir wünschen allen Hörer*innen viel Spaß beim auditiven Rundgang durch die Geschichte des Otto Brenner Preises.

Auch die OBS-Jahrestagung und die Jubiläums-Vergabe der Otto Brenner Preise können auf unserer Website nachgehört und -geschaut werden. Audiovisuelle Mitschnitte, eine Bildergalerie sowie die Dokumentation von Inputs, wie die Festrede von Georg Mascolo, runden die Doppelveranstaltung ab, die wir Mitte November in Berlin durchgeführt haben.

Schließlich ist 2024 auch für mich persönlich ein ganz besonderes Jahr. Fast 30 Jahre meines Arbeitslebens habe ich in Frankfurt am Main bei der IG Metall verbracht – die vergangenen fast 17 Jahre davon durfte ich als Geschäftsführer der OBS wirken und Verantwortung tragen. Mein persönlicher neuer Lebensabschnitt beginnt zum Jahresanfang mit dem Schritt in die Altersrente.

Ich danke allen für die engagierte Begleitung und die kollegiale Zusammenarbeit in spannenden Zeiten mit großen Herausforderungen und interessanten Erfahrungen. Ich danke dem Team der OBS für eine gute Zeit mit vielen Erfolgen und schönen Erlebnissen. Ich bedanke mich für die zahlreichen Aufgaben, die wir gemeinsam geschultert haben und für die bleibenden Eindrücken und positiven Erfahrungen.

Ich wünsche dem Team und meinem Nachfolger in der Geschäftsführung, Kollegen Can Gülcü, weiterhin erfolgreiches Schaffen, gutes Gelingen und eine nachhaltige Gestaltung bei allen gegenwärtigen Vorhaben und künftigen Herausforderungen, denen sich die Stiftung stellen wird.

Vielen herzlichen Dank, alles Gute und eine friedliche Weihnachtszeit.

Mit freundlichen Grüßen von Jupp Legrand

Frankfurt am Main, Mitte Dezember 2024

OBS-Trendreport

Wie Medien über Gewalt gegen Frauen berichten

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland alltäglich. Und nicht nur in Politik und Justiz besteht großer Nachholbedarf im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt: Auch die journalistische Praxis zeigt deutliche Schwächen und erhebliche Leerstellen.

Im neuen OBS-Trendreport setzt Autorin Christine Meltzer ihre Untersuchung der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen fort und analysiert die Jahre 2020 bis 2022. Das ernüchternde Ergebnis: Eine strukturelle Auseinandersetzung mit der Alltäglichkeit und Vielschichtigkeit von Gewalt gegen Frauen findet in der deutschsprachigen Berichterstattung weiterhin nur sehr selten statt. Im Vergleich zur ersten Erhebung der Jahre 2015 bis 2019 zeigen sich nur wenige Fortschritte. Auf Basis der kritischen Bestandsaufnahme formuliert der Trendreport Empfehlungen für eine differenziertere Berichterstattung, die Gewalt gegen Frauen als gesamtgesellschaftliches Problem anerkennt und für die Perspektiven der Betroffenen sensibilisiert.

Christine E. Meltzer: Tragische Einzelfälle? Trendreport zur Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen, OBS-Arbeitspapier 74, Frankfurt am Main, Dezember 2024

🛒 Vorbestellung des OBS-Arbeitspapiers 74

Tragische Einzelfälle? Trendreport zur Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen

Mitschnitte von OBS-Jahrestagung und Jubiläumsveranstaltung am 11.12.

Die Begrüßung bei der Jahrestagung durch den neuen OBS-Geschäftsführer Can Gülcü, der Impulsvortrag von Arne Semsrott und die Podiumsdiskussionen „Social Media – Rechtsextremes Propagandainstrument oder Werkzeug linker Politik?“ sowie „Neoliberalismus adieu? Autoritäres Wirtschaftsdenken und linke Alternativen“ können hier nachgeschaut werden ⬇️
 
🔗 www.otto-brenner-stiftung.de/obs-jahrestagung-2024

Dokumentation der OBS-Jahrestagung

Auch die Fotos und Mitschnitte der beeindruckenden 20. Preisverleihung sind online zugänglich. Wir dokumentieren die Festrede von Georg Mascolo, die Laudationes auf und die Gespräche mit den Preisträger*innen ⬇️

🔗 www.otto-brenner-preis.de/preisverleihung2024

Dokumentation Jubiläums-Preisverleihung 2024

🎧 Brenner-Podcast: mehr als Hörvergnügen

In einer Zeit, in der die Medienlandschaft von schnellen Nachrichten und oberflächlichen Inhalten geprägt ist, wirkt der Otto Brenner Preis wie ein Leuchtturm für Qualität und Integrität im Journalismus. Journalist*innen werden immer häufiger durch demokratiefeindliche Kräfte bedroht, die Anerkennung und Förderung kritischer Berichterstattung ist von wachsender Bedeutung. Kritischer Journalismus ist essenziell für die Demokratie –  er deckt Missstände auf, hinterfragt Machtstrukturen, informiert die Öffentlichkeit und ermöglicht so Meinungsbildungsprozesse.

Die 20. Ausschreibung mit der Jubiläumsverleihung der Otto Brenner Preise war Anlass für eine Podcast-Reihe, die die Geschichte des Preises nachzeichnet und die Zukunft des kritischen Journalismus diskutiert. Der „Brenner Podcast“ ist auf fünf Folgen angelegt; Trailer (100 Sekunden), 0-Nummer zum Einstieg und die fünf Folgen stehen jetzt online.

👉 Weitere Infos zu 20 Jahre Otto Brenner Preis und dem Brenner Podcast  🔗 https://www.otto-brenner-preis.de/20-jahre-otto-brenner-preis/

Otto Brenner Podcast

AfD: Social-Media-Partei?

Bei der Jahrestagung haben wir „Progressive Antworten auf die Landtagswahlen in Ostdeutschland“ in den Mittelpunkt gerückt. Grundlage hierfür war auch unser OBS-Arbeitspapier zu den digitalen Wahlkämpfen der AfD in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

👉 Die Studie kann weiterhin kostenfrei bestellet werden 
🔗 www.otto-brenner-stiftung.de/social-media-partei-afd ⬇️

AfD: Social-Media-Partei?

Leipziger Autoritarismus Studie 2024 erschienen

Die Zufriedenheit mit der Demokratie, wie sie in Deutschland gelebt wird, schwindet. Sie ist im Osten so gering wie zuletzt 2006. Auch im Westen sinkt die Zustimmung (45,5%). Ausländerfeindlichkeit hat sich zu einem bundesweit geteilten Ressentiment entwickelt: Die Bereitschaft zu ausländerfeindlichen Aussagen hat in Westdeutschland deutlich zugenommen und nähert sich den Einstellungen im Osten an. Das sind Ergebnisse der Leipziger Autoritarismus Studie 2024, die mit dem Titel „Vereint im Ressentiment. Autoritäre Dynamiken und rechtsextreme Einstellungen“ soeben veröffentlicht worden ist. Seit 2002 erscheinen die Leipziger Studien – zum inzwischen zwölften Mal spüren sie demokratischen wie antidemokratischen, pluralistischen wie autoritären Einstellungsmustern nach.

Die Leipziger Autoritarismus Studien sind inzwischen zu einer Institution geworden. Die von Heinrich-Böll-Stiftung und OBS unterstützten mentalitätspolitischen Tiefenbohrungen haben sich als zentraler Referenzpunkt für die offene gesellschaftspolitische Debatte bewährt.

👉 Zentrale Kapitel der Untersuchung sind auch (kostenlos) über die OBS zugänglich 🔗 www.otto-brenner-stiftung.de/LAS2024 ⬇️

Leipziger Autoritarismus Studie 2024

Finanzbildung als politisches Projekt

Eine kritische Analyse der FDP-Initiative zur finanziellen Bildung

Im vergangenen Jahr haben die FDP-geführten Bundesministerien für Finanzen und Bildung die "Initiative finanzielle Bildung" initiiert. Das ausgegebene Ziel: Finanzbildung in Deutschland grundlegend zu verbessern. OBS-Autor Thomas Höhne zeigt mit seiner Analyse, dass die FDP dabei in erster Linie eine parteipolitische Agenda verfolgt. Statt vielfältige und unabhängige Bildung zu fördern, soll die Bevölkerung zum Investieren animiert werden. Auch nach dem Scheitern der Ampel-Koalition bleibt Finanzbildung ein politisch umkämpftes Thema, das weiterhin einen kritischen Blick braucht. 

👉 Informationen zum OBS-Arbeitspapier 71

Finanzbildung als politisches Projekt

Tipps und Links