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Otto Brenner Newsletter

14. September 2023

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,

es freut uns, dass wir endlich wieder zur OBS-Jahrestagung und der Verleihung der Otto Brenner Preise einladen können. Beide Veranstaltungen finden am 23. November in Berlin statt.

Auf der Jahrestagung diskutieren wir u.a. die Frage, wie die gegenwärtige „Poly-Krise“ (u.a. Krieg, Inflation, Energiekosten, Polarisierung in der Gesellschaft, Radikalisierung der Diskurse) wahrgenommen wird. Wir fragen, ob es zwischen Ost und West relevante Unterschiede gibt und durch welche Haltung sich die Nachwendegeneration auszeichnet. Die OBS stellt aktuelle Ergebnisse verschiedener Fokusgruppen vor und diskutiert die spannenden Erkenntnisse mit Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Betrieb.

Unsere Jahrestagung verbinden wir - in guter Tradition - mit der Verleihung der Otto Brenner Preise für kritischen Journalismus. Mehr Informationen zum Thema der Jahrestagung, den Teilnahmebedingungen und zur Zusammensetzung des Podiums finden sich hier. Anmeldungen sind ab sofort und bis 4. Oktober möglich.

OBS-Jahrestagung 2023
OBS-Jahrestagung 2023

Die Festrede der Preisverleihung wird die Frage nach „Reform und Zukunft des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks“ aufwerfen. Mit diesem Thema setzen wir fort, dass die OBS seit Jahren die Veränderungen und den Wandel der Medienwelt mit medienkritischen und medienpolitischen Publikationen „begleitet“ und analysiert. Wir greifen Themen auf, mit denen sich nicht nur in der Branche Beschäftigte auseinandersetzen sollten. Lösungsvorschläge müssen diskutiert, auf Herz und Nieren geprüft und nach Theorie und Praxis abgeklopft werden. Das gilt auch für den noch jungen „Non-Profit-Journalismus“. Anfang Oktober findet bei der taz in Berlin ein „Non-Profit-Festival“ zu gemeinnützigem Journalismus statt, das wir unterstützen. Wir legen dort mit einem „Whitepaper“ eine Handreichung für Medien, Politik und Stiftungswesen vor, das Anstoß geben wird für die weitere Diskussion.

Mit dem „Otto Brenner Preis für kritischen Journalismus“ betont die Stiftung seit Jahren die Bedeutung der freien Presse und der Meinungsvielfalt in der Informationsgesellschaft. Wer die pluralistische Vielfalt in der Gesellschaft stabilisieren und sich dauerhaft für die Stärkung der Demokratie einsetzen will, darf zu den Bedrohungen von Medienakteuren nicht schweigen. Dass zu unserer Ausschreibung 2023 wieder mehr als 550 Bewerbungen eingegangen sind, zeigt den guten Ruf, den unser „Brenner-Preis“ genießt. Der enorme Zuspruch hebt die hohe Wertschätzung in der Branche hervor. Aber er zeigt besonders auch die Wichtigkeit für einen zuweilen auch bei uns bedrängten kritischen Journalismus.

Die Kompetenz, die wir in den vergangenen Jahren mit der Ausschreibung unseres Journalistenpreises unter Beweis gestellt haben, und die Anerkennung, die er hat, haben uns motiviert, einen weiteren Preis auszuloben. In der zweiten Juli-Hälfte sind wir mit dem Projekt „Auszeichnung für behinderte Journalist*innen“ gestartet. Mit dieser Auszeichnung unterstützen und fördern wir Journalist*innen mit Behinderungen, die im Alltag oder Berufsleben bei der Ausübung ihres Berufs behindert werden. Wir möchten ein deutliches Zeichen für mehr Vielfalt im Mediengeschäft setzen. Bewerbungen nehmen wir noch im September an; Ende Oktober kommunizieren wir die Gewinner*innen der Preise und der Stipendien.

Wir danken für das Interesse an unserer Arbeit und freuen uns über jede Unterstützung(und schreiben auch gerne Spendenquittungen).

Das OBS-Team
Frankfurt/Main, im September 2023

Auszeichnung für behinderte Journalist*innen

Mit einer neuen Auszeichnung unterstützt die OBS Journalist*innen mit Behinderung, die im Alltag oder bei der Ausübung ihrer Tätigkeit behindert werden. Diversität ist ein wichtiger Bestandteil jeder demokratischen Gesellschaft. Minderheiten sind in Medienhäusern und Redaktionen nach wie vor unterrepräsentiert. Medienschaffende mit körperlicher Behinderung wie auch Menschen mit Lerneinschränkungen sind aber eine wichtige Bereicherung für Redaktionen. Sie können wertvolle Sichtweisen und wichtige Perspektiven in die Arbeit einbringen.

Erstmals werden im deutschsprachigen Raum von der OBS zwei Stipendien ausgeschrieben und zwei Preise für behinderte Journalist*innen ausgelobt.

Bewerbungen werden bis Samstag, 30. September, angenommen. Über die Entscheidungen der Jury wird Ende Oktober informiert.

Auszeichnung für behinderte Journalist*innen der Otto Brenner Stiftung

Brandaktuelle OBS-Analyse zur Desiderius-Erasmus-Stiftung

Jetzt vorbestellen, Auslieferung Ende September

Nach der Bundestagwahl im Herbst 2021 zog die AfD ein zweites Mal in den Deutschen Bundestag ein. Seitdem steht die bisherige Praxis der Finanzierung parteinaher Stiftungen vor großen Herausforderungen. Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2023 entschieden, dass die DES nicht über einen „einfachen“ Haushaltbeschluss von der staatlichen Unterstützung ausgeschlossen werden darf. Es wird für die staatliche Finanzierung der „politischen“ Stiftungen ein Stiftungsfinanzierungsgesetz gefordert. Soll der DES auch für das kommende Jahr keine (staatlichen) Gelder für Bildungsarbeit zustehen, ist Eile geboten. Doch lässt sich verbindlich regeln, dass die DES keinen Anspruch hat auf staatliche Gelder für ihre demokratiegefährdenden Aktivitäten im Bildungsbereich und für weitere Vernetzungen mit der neurechten Szene?

Unsere Autoren haben sich Akteure, Themen und Veranstaltungen der DES-Bildungsarbeit der vergangenen Jahre intensiv angeschaut – und ziehen eine eindeutige Bilanz. Die aggressive Anti-Establishment-Rhetorik, die Mobilisierung weit verbreiteter Ressentiments und die menschenverachtende Ausrichtung der Bildungsarbeit der DES dürfen nicht mit Steuergeldern gefördert werden. Die Studie zeigt das „Innenleben“ der Stiftung mit ihren Verbindungen ins extremistische Lager und schlägt Wege vor, wie eine staatliche Finanzierung verhindert und eine gesellschaftliche „Normalisierung“ gestoppt werden kann.

Arne Semsrott/Matthias Jakubowski: Desiderius-Erasmus-Stiftung. Immer weiter nach rechts außen, OBS-Arbeitspapier 61, Frankfurt/Main im September 2023

Desiderius-Erasmus-Stiftung: Immer weiter nach rechts außen

Zum Hintergrund

AfD hat sich radikalisiert und ist im Parteiensystem etabliert

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„Vom Winde verdreht?“

Narrative in Berichten zur Windkraftenergie

Welche Rolle spielt die Medienberichterstattung beim strittigen Thema „Windkraftenergie“?

Die profilierte Kulturwissenschaftlerin Georgiana Banita entschlüsselt wiederkehrende Narrative und Mythen oder Verzerrungen in der Berichterstattung zum Thema Windkraft. Sie arbeitet Erzählungen und Angstkonstruktionen heraus, die in der Summe deutlich machen, dass die mediale Diskussion um die Windenergie wie ein Kulturkampf geführt wird.

Georgiana Banita: Vom Winde verdreht?, Mediale Narrative über Windkraft, Naturschutz und Energiewandel, OBS-Arbeitspapier 60, Frankfurt/Main im August 2023

Narrative in Berichten zur Windkraftenergie

Weitere OBS-Studien aus 2023

Antisemitismus. Alte Gefahr mit neuen Gesichtern

Antisemitismus war nie weg, er wird von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neu gelernt. Aber er wird häufig falsch eingeschätzt oder nicht als Problem erkannt. Häufig mangelt es an Wissen, neue Formen von Antisemitismus als wachsende Bedrohung zu erkennen und seine Ausprägungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen als Gefahr zu identifizieren. Unser Autor Michael Kraske skizziert aktuelle Entwicklungen, die eine Verfestigung des Hasses auf Jüdinnen und Juden begünstigen, und plädiert dafür, dass dieses Demokratieproblem nicht länger auf rituelle Gedenktage reduziert oder an kurzfristig agierende Projekte delegiert wird.

Der Hintergrund der „Aiwanger“-Vorgänge, die innenpolitischen Diskussionen um sein früheres und jetziges Agieren sowie die Zuspitzungen im bayerischen Landtagswahlkampf unterstreichen auch die aktuelle Bedeutung unserer Publikation über Antisemitismus.

Michael Kraske: Antisemitismus. Alte Gefahr mit neuen Gesichtern, OBS-Arbeitspapier 58, Frankfurt am Main im Mai 2023

"Grenzgänger des Journalismus"

Grenzgänger des Journalismus

Rolle der Zivilgesellschaft in Beratungsgremien

Zur Rolle der Zivilgesellschaft in Sachverständigengremien

Ungleichheiten beim „Wählen ab 16“ und ihre Folgen

Mehr wählen wagen!

Studie der Stiftung Neue Länder (SNL)

"Grüne" Transformation in der Stahlindustrie

Termine, Tipps und Links