Der Otto Brenner Preis prämiert seit 20 Jahren Qualität und Integrität im Journalismus – in einer Zeit, in der soziale Medien und die Presselandschaft von schnellen, oft ungeprüften Nachrichten, Fake News, Verschwörungserzählungen und oberflächlichen Inhalten geprägt werden.
Von der Enthüllung wirtschaftlicher Skandale über die Analyse politischer Machtstrukturen bis hin zur Berichterstattung über soziale Ungerechtigkeiten – seit 20 Jahren spiegeln prämierte Arbeiten durch die Otto Brenner Stiftung die Vielfalt und die Tiefe des kritischen Journalismus wider. Die OBS fördert auch den Nachwuchs mit einem Newcomerpreis, zudem vergibt sie einen Medienprojektpreis und unterstützt jährlich drei Recherche-Stipendien.
Die Anerkennung und Förderung kritischer Berichterstattung sind von großer und wachsender Bedeutung. Kritischer Journalismus, Stärkung der Pressevielfalt und Sicherung der Informationsfreiheit sind unverzichtbare Säulen einer stabilen und liberalen Demokratie, gerade in einer Zeit, in der Journalist*innen immer häufiger und unmittelbar von demokratiefeindlichen Kräften bedroht werden. Kritischer Journalismus muss weiterhin Missstände aufdecken, Machtstrukturen hinterfragen und die Öffentlichkeit so informieren, dass Meinungsbildungsprozesse ermöglicht und nachhaltig gesichert werden. Die herausragenden und investigativen Beiträge der Preisträger*innen des Otto Brenner Preises leisten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftspolitischen Diskussion und zur Stärkung der Demokratie.
Bei der Jubiläumsveranstaltung am 12. November wird der 82-jährige Günter Wallraff mit der „Besonderen Auszeichnung“ für sein Lebenswerk als Journalist und Schriftsteller geehrt. Auch die Festrede über „Glaubwürdigkeit als wichtigste Währung“ dürfte ein Höhepunkt der Veranstaltung werden. Georg Mascolo setzt sich darin u.a. mit aktuellen Fragen an den „Kritischen Journalismus in Deutschland“ auseinander. Zahlreiche Preisträger*innen der ersten 19 Jahre werden bei der Jubiläumsveranstaltung anwesend sein und aktive Rollen spielen. Die dju-Vorsitzende Tina Groll führt als Moderatorin durch den Abend.