„Eine intensive Recherche und die hartnäckige Auseinandersetzung mit dem Personal und den von der Stiftung verbreiteten Inhalten sind Voraussetzung dafür, der DES eine staatliche Förderung zu verwehren“, sagt Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung. Während die DES sich selbstverharmlosend als konservativ beschreibt, zeigt die Analyse, dass das Personal der Stiftung zu den zentralen Netzwerkern der extremen Rechten gehört: „Seien es völkische Familien- und Bevölkerungspolitik, Antifeminismus, Leugnung des Klimawandels oder die Verbreitung von Verschwörungsideologien: Die DES propagiert zentrale Themen der Neuen Rechten, versucht ihnen einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen, um sie bis tief in die Mitte der Gesellschaft zu tragen“, so Legrand weiter. Die Autoren lenken auch den Blick auf die Zukunft der Stiftung. Immer lauter und stärker werden dabei Stimmen aus dem Umfeld der DES, die fordern, dass die Stiftung noch offener und aktiver neurechte, faschistische Positionen vertritt.
Die Gefahr, die die DES für die Demokratie darstellt, ist zu lange nicht ernstgenommen worden. „Die DES ist zentrale Akteurin in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext, in dem immer mehr Tabus verschoben werden, rechte Gewalt weiter zunimmt und eine radikalisierte AfD in Umfragen so gut dasteht wie nie zuvor“, so Jakubowski und Semsrott. Damit die DES zukünftig keine Finanzierung vor Gericht einklagen kann, stehen Regierung und Parlament in der Pflicht, alle gesetzgeberischen Mittel auszuschöpfen, um noch vor der Entscheidung zum Haushaltsgesetz 2024 ein gutes Stiftungsfinanzierungsgesetz zu verabschieden.