Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Nachhinein sind wir froh, dass wir unsere diesjährige Verleihung der Otto Brenner Preise für kritischen Journalismus am 22. November von Anfang an unter 2G-Schutzbestimmungen vorbereitet haben. Auch wenn uns bis zum Mittag der Veranstaltung pandemiebedingt noch Absagen erreichten, sind wir angesichts der aktuellen Entwicklung dankbar, dass wir nach 2020 nicht auch noch in diesem Jahr auf unsere Preisverleihung verzichten mussten. Aber nun, etwa zwei Wochen danach, hätte das feierliche Treffen in Berlin wohl kaum stattfinden können. Für alle, die vor Ort nicht dabeisein konnten oder unserer Streaming-Angebot verpasst haben, dokumentieren wir die Preisverleihung bzw. audiovisuellen Mitschnitte der Gespräche unserer Jury-Mitglieder mit den PreisträgerInnen. Die Preisverleihung war getragen von vielen wertschätzenden Momenten für beeindruckende Recherche-Leistungen und geprägt von großer Anerkennung journalistischer Glanzstücke. Ein Höhepunkt: die empathische Würdigung des Abends und unserer Arbeit von Monitor-Redaktionsleiter Georg Restle, der zusammen mit seinem Team auch diesjähriger „Spezial“-Preisträger ist.
In den Betrachtungen zu den gesellschaftspolitischen Folgen der Bundestagswahl spielt das Thema Stiftungsfinanzierung inzwischen eine Rolle: denn mit dem Wiedereinzug der Alternative für Deutschland (AfD) in den Deutschen Bundestag könnte mit ihrer parteinahen Desiderius-Erasmus-Stiftung (DES) erstmals von Seiten des Staates eine Stiftung gefördert werden, die dem extrem rechten Parteienspektrum nahesteht. Unsere viel zitierte Untersuchung über die drohende „Politische Bildung von Rechtsaußen“ zeigt, dass dieses Thema auch die Ampel-Koalition weiterhin beschäftigen wird. Wenn es um Fragen der Entwicklung oder Bedrohung von Demokratie geht, um Perspektiven im Sozialstaat oder die Zukunft der Arbeitsgesellschaft kontrovers verhandelt wird, will die OBS mit ihren Projekten einen Beitrag für fundierte Debatten liefern. Wenige Monate vor den Betriebsratswahlen 2022 legen wir eine Untersuchung vor, die die wirtschafts- und sozialpolitischen Programme und Positionen der AfD durchleuchtet. Das Arbeitspapier verdeutlicht: soziale Rhetorik ist nur eine Seite, die neoliberale Praxis zeigt eine andere Wirklichkeit.
Wir freuen uns über Ihr Interesse an unseren Publikationen in 2021 (siehe OBS-Studienrückblick am Ende des Newsletters) und bedanken uns ganz herzlich für die Unterstützung in einem schwierigen Jahr 2021. Im kommenden Jahr möchten wir im Herbst gemeinsam „50 Jahre Otto Brenner Stiftung“ feiern. Zum anstehenden Jahreswechsel wünschen wir uns und Ihnen, dass Corona uns keinen Strich durch unsere Planungen macht.
Herzlichen Dank für das Interesse an unserer Arbeit und mit freundlichen Grüßen
Das OBS-Team
Frankfurt/Main, im Dezember 2021