Bei einem Online-Pressegespräch am 11. Oktober informieren wir über die Ergebnisse der Studie „Finanzbildung als politisches Projekt“. Der Erziehungswissenschaftler Thomas Höhne (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg) legt die erste kritische Analyse zur „Initiative Finanzielle Bildung“ vor. Es zeigt sich: Mit dem vermeintlichen Bildungsprojekt werden Kernelemente der FDP-Politik ideologisch flankiert – nicht zuletzt im Bereich der Altersvorsorge.
Der Öffentlichkeit wurde die Initiative im Frühjahr 2023 durch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), vorgestellt. Eines der proklamierten Ziele: Bestehende Angebote im Bereich der finanziellen Bildung zu bündeln und einfacher zugänglich zu machen.
Die zu diesem Zweck vom BMF betriebene „Finanzbildungsplattform“ (mitgeldundverstand.de) wird in der Studie umfassend bewertet: Nur wenige der dort versammelten Inhalte lassen sich als Bildungsmaterial qualifizieren. Hauptsächlich werden schon bestehende staatliche Informationsangebote ohne didaktisches Konzept präsentiert. Zudem werden einseitige politische Positionen als Bildungsmaterial präsentiert. Institutionen wie die Verbraucher*innen- und Schuldner*innen-Beratung, die über ein breites Erfahrungswissen und Bildungsangebot verfügen, werden zugunsten kommerzieller und lobbyistischer Akteure in den Hintergrund gerückt.
Thomas Höhne kontextualisiert zentrale Entwicklungsschritte der Initiative und wertet Expert*inneninterviews sowie eine teilnehmende Beobachtung der Konferenz „Finanzielle Bildung für das Leben“ aus. So werden zentrale Akteure, Diskurse und Konfliktlinien identifiziert.
Die Studie wurde von der Otto Brenner Stiftung und Attac gefördert. Im Pressegespräch informieren wir auch über eine von Attac initiierte alternative Finanzbildungsplattform.
Ihre Gesprächspartner*innen sind:
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Thomas Höhne, Professor für Erziehungswissenschaften und Autor der Studie
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Holger Oppenhäuser, Projektleiter bei Attac Deutschland
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Christopher Altgeld, Projektleiter bei der Otto Brenner Stiftung
Auf Anfrage an presse@attac.de erhalten Sie vorab Presseunterlagen (mit Sperrfrist!).
Für Rückfragen:
Holger Oppenhäuser, holger.oppenhaeuser@attac.de, 069/900281-29
Christopher Altgeld, Christopher.Altgeld@otto-brenner-stiftung.de, 069/6693-2500